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Ein Fest für Bautzens Dampflok

Am Sonntag wollen sich die Ostsächsischen Eisenbahnfreunde bei allen Spendern bedanken. Dann geht es auch um die Frage: Wie weiter mit dem Denkmal?

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© Uwe Soeder

Von Marleen Hollenbach

Bautzen. Es ist ein Projekt, das so schnell nicht beendet sein wird. Soll Heiner Schleppers aufzählen, welche Arbeiten an der alten Dampflok noch erledigt werden müssen, dann hält der CDU-Stadtrat eine lange Rede. Der Umzug des schweren Denkmals vom Bautzener Bahnhof an die Packhofstraße war nur der Anfang. Nun geht es darum, den Koloss komplett zu sanieren.

Gemeinsam mit den neuen Besitzern der Lok, dem Verein Ostsächsische Eisenbahnfreunde aus Löbau, hat sich Heiner Schleppers schon viele Gedanken darüber gemacht, wie es weitergehen soll. Wann wird die Lok saniert? Wie viel wird das kosten? All das erfahren Besucher am Sonntag. Dann wird es an der Lok zwischen 10 Uhr und 17 Uhr ein kleines Fest geben. Auf diesem Weg wollen sich die Eisenbahnfreunde bei den vielen Spendern bedanken. Immerhin sind für den Umzug mehr als 35 000 Euro zusammengekommen. Es geht aber auch darum, auf eine neue Spendenaktion aufmerksam zu machen. Zwar ist von der ersten Aktion noch Geld übrig. Doch für die komplette Sanierung der Bautzener Dampflok reicht das nicht.

Umzug war günstiger als gedacht

Etwa 23 000 Euro hat der Umzug gekostet, rechnet Heiner Schleppers vor. „Die Firmen haben für uns gute Preise gemacht. Deshalb war der Umzug günstiger, als gedacht“, erklärt er. Jeder Euro, der jetzt noch auf dem Konto ist, oder noch auf das Konto eingeht, soll für die Sanierung verwendet werden. Der Lok-Retter rechnet dabei mit Kosten in Höhe von 30 000 Euro.

Wenn es um die Sanierung geht, dann steht eines schon fest: Oberste Priorität hat ein Dach, das die Lok künftig vor Korrosion schützen soll. Noch in diesem Jahr soll es gebaut werden. Ein Architekt hat dazu bereits einen Entwurf erstellt. Steht das Dach, können die Arbeiten an der Dampflok weitergehen. Einige Bleche sind so verrostet, dass sie ersetzt werden müssen. Beim Sandstrahlen soll der Rost entfernt werden. Anschließend ist das Denkmal bereit für einen neuen Anstrich. Heiner Schleppers träumt zudem von einer Beleuchtung, damit die Bautzener ihre Lok auch im Dunkeln sehen können. Doch noch steht nicht fest, ob dieser Wunsch in Erfüllung geht. „Die Vereinsmitglieder reden über jeden einzelnen Schritt. Deshalb sind noch einige Entscheidungen offen“, sagt Heiner Schleppers. Schon jetzt freut er sich darauf, die Vereinsmitglieder in Bautzen zu begrüßen. „Die Eisenbahnfreunde wollen am Sonntag nicht nur mit den Bautzenern reden, sondern auch eine Diesellok mitbringen und mit dieser herumfahren“, erklärt er.

Seit Anfang März gehört die alte Dampflok offiziell dem Verein. Für den Koloss zahlten die Eisenbahnfreunde einen symbolischen Betrag von 500 Euro an die Deutsche Bahn. Mit der Übergabe des Betriebsbuches wurde der Kauf besiegelt.

Fast 30 Jahre lang stand die ausrangierte Dampflok auf dem Bahnhofsvorplatz in Bautzen. Doch als klar war, dass dort Sanierungsarbeiten starten, musste der Koloss weichen. Gemeinsam mit Heiner Schleppers retteten die Eisenbahnfreunde die Lokomotive vor dem Verschrotten. Im September konnte das Denkmal per Schwerlasttransporter an den neuen Standort gebracht werden.

Spendenkonto: Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien, Kontoinhaber: Ostsächsische Eisenbahnfreunde e.V., IBAN: DE88 8505 0100 3000 040810, BIC: WELADED1GRL, Stichwort: „Denkmal 52 8056“