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Ein Frauen-Duo für den Tag der Sachsen

Von Michelle Mehnert und Lorain Winkler wird so mancher in Sachsen noch einiges hören.

Von Christoph Scharf
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Sieht etwas chaotisch aus, ist es aber nicht: Lorain Winkler (l.) und Michelle Mehnert managen das Projektbüro für den Tag der Sachsen in Riesa.
Sieht etwas chaotisch aus, ist es aber nicht: Lorain Winkler (l.) und Michelle Mehnert managen das Projektbüro für den Tag der Sachsen in Riesa. © Lutz Weidler

Riesa. Werbepostkarten, Kugelschreiber, Notizblöcke – alles grün-weiß. Lorain Winkler und Michelle Mehnert sitzen in einem Durcheinander von Werbemitteln für den Tag der Sachsen in Riesa. Für das Foto macht sich das gut. Der Alltag der beiden Veranstaltungskauffrauen sieht allerdings prosaischer aus. Denn dazu gehört vor allem auch ein Stapel Aktenordner, der sich derzeit zügig mit Dokumenten füllt.

Denn die beiden Riesaerinnen managen das Projektbüro für das Volksfest im September. Dazu haben sie im FVG-Verwaltungsgebäude neben der Sachsenarena ein eigenes Zimmer bezogen. Und auf ihren Schreibtischen landen jeden Tag neue Anmeldungen. Michelle Mehnert, die erste eigene ausgebildete Veranstaltungskauffrau der FVG, bearbeitet die Themen Helfer, Händler und Künstleranfragen. 

Helfer werden zum Beispiel als Ordner für den Festumzug oder auf den Sonderparkplätzen gebraucht. „Gern können sich noch Interessenten melden“, sagt die 21-Jährige, die sich bei den Riesaer Cheerleadern engagiert. Ihnen winkt eine Aufwandsentschädigung von 50 Euro pro Einsatztag. Dabei können sogar Minderjährige mitmachen – es gilt ein Mindestalter von 16.

Lorain Winkler dagegen hat die Vereinsanmeldungen auf dem Tisch. Vom Sport- bis zum Heimatverein, vom Faschingsklub bis zu Oldtimerfreunden. Und dann sind da noch Verbände, Schulen, Parteien. Die gilt es auf die Stände im Festgebiet zu verteilen, wobei manch Beteiligter schon sehr konkrete Wünsche hat. Auch die Plätze im Festumzug wollen vergeben sein. Und schließlich noch die Zeiten für Auftritte auf den Bühnen. „Dafür arbeiten wir mit den Medienpartnern zusammen“, sagt die 23-Jährige, sie sich selbst für Jazz, Hip-Hop und die Malerei begeistert. Seit September ist sie bei der FVG, vorher war sie für eine Riesaer Veranstaltungsagentur deutschlandweit mit Promotion-Aktionen auf Tour. Jetzt hat sie weniger Fahrerei – meist zu Messen, um etwa in Chemnitz, Dresden oder Leipzig für Riesa zu werben.

Nicht zu vergessen ist die Gastronomie. Auf dem Tag der Sachsen soll es mehr als Bratwurstbuden geben. „Wir wollen auf der Genussmeile den Besuchern auch etwas Außergewöhnliches bieten“, sagt Lorain Winkler. Originale Lángos-Händler etwa gibt es in Riesa regelmäßig, für den September aber sind die Organisatoren auch schon mit Anbietern polnischer und russischer Spezialitäten in Kontakt.

Die Organisation ist auch schon ein gutes halbes Jahr vor dem Festwochenende tagesfüllend. So liegen aktuell etwa mehr als 100 Anträge von Gastronomen und Händlern vor, dazu kommen ebenso viele Vereinsanmeldungen. Die beiden Damen vom Projektbüro arbeiten dafür eng mit den zuständigen Arbeitsgruppen zusammen – die beispielsweise speziell die Organisation des Festumzugs oder die Koordinierung von Massenquartieren auf dem Programm haben. 

Ohnehin bekommen Michelle Mehnert und Lorain Winkler stets mit, wie es auf den einzelnen Baustellen läuft: Sie erstellen jeweils die Protokolle der regelmäßigen AG-Leiter-Sitzungen, die unter Regie von „Mister Tag der Sachsen“ Dirk Mühlstädt von der FVG laufen.

Die beteiligten Vereine werden von den beiden Damen auch noch häufiger hören: Sie verschicken den regelmäßigen Newsletter im Vorfeld des Volksfestes. Und Unternehmen, Schulen und Bildungseinrichtungen bekommen auch noch Post aus Riesa – es gilt noch, Aussteller für die Wirtschafts- und Bildungsmeile zu finden. 

Und was wird die größte Herausforderung bis zum Tag der Sachsen? „Na, alles unter einen Hut zu bekommen“, sagt Lorain Winkler. Beim Tag der Sachsen selbst werden die beiden Frauen wohl als „Mädchen für alles“ eingesetzt. „Langweilig wird es dann bestimmt nicht“, sagt Michelle Mehnert.