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Ein Haus aus 45 Fichtenstämmen

Radebergs Holzkünstler Dirk Hantschmann hat Richtfest gefeiert. Sein Holzblockhaus ist einzigartig.

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© Bernd Goldammer

Von Bernd Goldammer

Radeberg.Holzkünstler Dirk Hantschmann hat sich einen Traum erfüllt. Er steht auf acht Säulen aus Sandstein und Stahl und ist aus 45 Fichten zusammengesetzt in Radeberg. Lufttrocknung ist für den Baukörper aus Holz das Beste. Die Bäume wurden auf kürzestem Wege aus dem Sachsenforst geliefert und zunächst im Betriebsgelände seiner Firma zusammengesetzt. Die Motorsäge schwang der Bauherr selbst.

Architekt Detlev Dauphin hat die Bauplanung und die Betreuung des Aufbaus übernommen. Er ist mit dem Baufortschritt sehr zufrieden.
Architekt Detlev Dauphin hat die Bauplanung und die Betreuung des Aufbaus übernommen. Er ist mit dem Baufortschritt sehr zufrieden. © Bernd Goldammer

„Seit der Artikel in der Zeitung stand kommen Interessenten aus nah und fern, um sich den Holzbau anzusehen“, freut sich Dirk Hantschmann . Freitagabend war hier am Standort Waldstraße Richtfest des zweiten Aufbaus. So ein Haus gab es in diesem Stadtviertel noch nie. Wie immer wird, was dem Sachsen neu ist, gründlich diskutiert. Freitagabend aber wurde deutlich: Die Pro-Seite wächst schneller als gedacht. Solche Häuser sind hierzulande ja noch selten. Doch das bleibt nicht so. Denn immer häufiger sind hier Besucher zu sehen, die sich das Blockhaus gründlich anschauen wollen und es von allen Seiten fotografieren.

Für das Blockhaus aus dem Sachsenforst spricht viel. Ein neuer Stil bringt Frische in die Häuserlandschaft. Daran wird man sich in der Umgebung der Waldstraße sicher schnell gewöhnen, wenn alles fertig ist. Der CO2-Wert dieses Hauses ist laut Bauherr hervorragend. Dirk Hantschmann ist das besonders wichtig. Sein Haus besteht aus 45 gut gewachsenen Fichtenstämmen aus der Dresdner Heide. Neun Stämme hatte ein Sturm umgerissen. In der Werkstatt des Holzkünstlers war das Haus bereits schon einmal aufgebaut, um den Zuschnitt und die präzise Zusammenfügung der Stämme vorzunehmen.

Präzise geplant

Umso schneller konnten die Balken auf der Baustelle Waldstraße montiert werden. Der Kran wird in der kommenden Woche schon wieder abgebaut. Architekt Detlev Dauphin hat die Bauplanung und die Betreuung des Aufbaus übernommen. Er ist von diesem Bauvorhaben überzeugt. Weil er wichtige Zukunftsfragen in diesem Haus gut beantwortet sieht.

Wenig Beton ist hier verbaut. Holzschutzmittel werden sehr sparsam eingesetzt. Und die Außen- und Innenwände werden in ihrer Lebenszeit von rund 300 Jahren keinen Farbanstrich sehen. „Holz hat ja bereits wohltuende Form und Farbe“, macht der Bauherr klar. Allerdings muss der Bauablauf präzise geplant sein. Das schafft Raum für Kunst und Individualität. Die Badewanne der Familie ist übrigens auch einzigartig. Sie wurde aus einer Eiche gefertigt und wiegt rund 700 Kilo. Mit dem Baustellenkran wurde sie, durch das offene Dach an ihrem Standort bugsiert.

Der Innenausbau ist schon in vollem Gange. Demnächst werden Türen und Fenster eingebaut und bereits in acht Wochen soll Einzug gefeiert werden. Die Kosten liegen laut Plan bei etwa 100 000 Euro. Arbeitsstunden sind darin allerdings nicht enthalten, Denn das Meiste macht Dirk Hantschmann zusammen mit seinen Freunden selbst. Das erste Geschenk zum Richtfest überbrachte Dresdens Forstamtsleiter Heiko Müller. Er überreichte Dirk Hantschmann den Gutschein für den ersten Weihnachtsbaum im neuen Haus.