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Ein Hort für den Sport

Am Eichenhain soll eine neue Sporthalle entstehen, aber auch eine neue Kindereinrichtung. Die Stadt erhofft sich davon viel.

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© Zeichnung: Kasparez-Kuhlmann

Von Eric Weser

Gröditz. Auf den Plänen geht das kleine Quadrat mit der Bezeichnung „Sporthort“ fast ein bisschen unter, so groß ist das Rechteck mit der Inschrift „Sporthalle“ gleich daneben. Aber wie die Sporthalle soll auch der geplante Sporthort künftig ein wichtiger Bestandteil des neu gestalteten Geländes am Eichenhain werden.

Derzeit steckt das Projekt noch in den Kinderschuhen. Ausgefeilte Bauentwürfe, wie sie kürzlich für die neue Sporthalle vorgestellt worden sind (SZ berichtete), gibt es für den neuen Hort noch nicht. Dass ein solcher Bau in naher Zukunft gebraucht wird, daran lässt der Gröditzer Bürgermeister Jochen Reinicke (parteilos) allerdings keinen Zweifel aufkommen. Denn die Kinderzahlen in der Röderstadt nehmen laut dem Stadtchef absehbar wieder zu. Das werde auch mehr Betreuungskapazitäten in Zukunft nötig machen, sagt Reinicke.

Während die Kitas und Grundschule das auffangen könnten, sehe es beim Hort ein wenig anders aus. Bisher hat Gröditz einen Hort: das „Bienenhaus“ gleich neben der Grundschule an der Schulstraße. Bis zu 200 Kinder können in der städtischen Einrichtung betreut werden, derzeit sind es 173. Durch den neuen Sporthort am Eichenhain sollen etwa 30 Plätze hinzukommen, schätzt Stadtchef Jochen Reinicke. Wie viel Kapazität genau nötig sein wird, damit beschäftige sich das Rathaus derzeit.

Dass der neue Hort nicht in der Nähe zur stadtmittig gelegenen Grundschule, sondern am Eichenhain und damit am Rand gebaut soll, hat laut Stadtchef Reinicke wohlüberlegte Gründe. An die Grundschule soll die Betreuungsstätte demnach gar nicht unbedingt gebunden sein. Vielmehr soll die Einrichtung helfen, die Sportanlagen am Eichenhain besser auszulasten. Denn Fußballplätze, Tenniscourts, Leichtathletik-Anlagen, Sporthalle – alles lasse sich ausgiebiger länger nutzen und damit effizienter betreiben, wenn die Kinder schon nachmittags gleich vor Ort sind.

Damit seien nicht nur Kinder aus der Stadt und ihren Ortsteilen gemeint, unterstreicht Jochen Reinicke. Das Angebot soll ins gesamte Umland ausstrahlen – und für die betroffenen Familien Vorteile bringen: „Heute ist es ja so, dass Eltern die Kinder von der Schule holen und nachmittags wieder zum Sporttraining bringen. Durch den geplanten Hort sollen zusätzliche Fahrten, die heute meistens Eltern oder Großeltern übernehmen, möglichst wegfallen. Bei alledem soll der Hort aber auch die typischen Hortmerkmale haben und dazu dienen, dass Kinder unter Aufsicht von Erziehern Hausaufgaben machen können oder sich anderweitig die Zeit vertreiben.

Trotz der recht genauen Zielvorstellungen: Der Gröditzer Sporthort ist derzeit noch relativ ferne Zukunftsmusik. Priorität hat laut Stadtchef Jochen Reinicke im Moment erst einmal der Sporthallen-Bau. Das Kernprojekt der Eichenhain-Umgestaltung wird voraussichtlich die Hälfte der etwa neun Millionen Euro geschätzten Gesamtkosten verschlingen.

Mit der detaillierten Bauplanung für die Sporthalle will die Stadt demnächst Fördermittel beantragen. Läuft alles so wie vorgesehen, wird im kommenden Jahr mit dem Bau begonnen und die neue Sporthalle 2020 fertig. Beim Sporthort denkt man langfristiger. Mit einer Realisierung erst in einigen Jahren zu rechnen, ganz am Schluss der Eichenhain-Umgestaltung. „Etwa 2022, 2023“, so der Bürgermeister.