Dresden
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Ein Mahnmal für die zerbrechliche Natur

Auf dem Dresdner Neumarkt ist am Dienstag ein neues Kunstwerk vorgestellt worden – diesmal ganz ohne Proteste.

Von Sandro Pohl-Rahrisch
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Kreuzkirchen-Pfarrer Christian Behr bei der Vorstellung der Installation am Dienstag.
Kreuzkirchen-Pfarrer Christian Behr bei der Vorstellung der Installation am Dienstag. © René Meinig

Der Dresdner Neumarkt hat ein neues Kunstwerk – eine Hand aus Holz, an deren Fingerspitzen eine Arche aus Glas lehnt. „Wir haben zwei Möglichkeiten: Entweder die Arche rutscht uns aus der Hand oder uns gelingt es, sie zu lenken“, sagte Initiator Rainer Helms am Dienstag zur Vorstellung des Kunstwerkes. Er erinnert damit an die Verantwortung der Menschheit gegenüber der Natur.

Auch Kreuzkirchen-Pfarrer Christian Behr fand am Dienstag mahnende Worte. Das Kunstwerk solle verdeutlichen, wie zerbrechlich die Schöpfung sei und dass die Menschen für sie verantwortlich seien. Das schließe nicht nur den Schutz der Natur ein, sondern auch Friede und Gerechtigkeit. Die evangelische Kirche hat die Glasarche zusammen mit dem Landschaftspflegeverein „Mittleres Elstertal“ und der Initiative „anders wachsen“ nach Dresden geholt.

Die Arche besteht aus mehreren Glasschichten in einem stählernen Skelett. Die rund 3,7 Tonnen schwere Holzhand wurde innerhalb von zwei Monaten aus 84 Eichen gefertigt. „Das klingt brutal für ein Naturschutzprojekt“, sagte der Holzkünstler Christian Schmidt, der sich für die Arbeit den ukrainischen Bildhauermeister Sergyi Dyschlevyy mit ins Boot geholt hatte. Er verstehe dies aber als Opfer. Man habe mit der Arche in kurzer Zeit schon viele Menschen erreicht. Das Kunstwerk machte bereits Station in Katowice während der UN-Klimakonferenz sowie in Görlitz und Freiberg. Am 18. April wird es Frankenberg weiterreisen. Dort findet die sächsische Landesgartenschau statt. Auch Leipzig und Wien stehen dieses Jahr noch auf dem Tourneeplan.

Proteste wie gegen das „Monument“ aus ausrangierten, hochkant gestellten Bussen oder die Metallinstallation „Denkmal für den permanenten Neuanfang“ gab es am Dienstag nicht.