Dippoldiswalde
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Ein Monat der Superlative

Der Juni brachte in der Region das wärmste Monatsmittel, die höchste Temperatur, die wärmste Nacht, die meisten Sonnenstunden.

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Bei 30 Grad und mehr macht das Planschen im Freibad besonders viel Spaß, wie hier im Freibad Lauenstein.
Bei 30 Grad und mehr macht das Planschen im Freibad besonders viel Spaß, wie hier im Freibad Lauenstein. © Egbert Kamprath

Der Juni 2019 geht im Osterzgebirge und in der Sächsischen Schweiz mit einer ganzen Reihe von Extremen in die Geschichte der Wetteraufzeichnung ein. Dabei begann er unspektakulär: warm, schwül und ohne Niederschlag. Am 6. und 7. regnete es leicht. Der anschließende Westwind brachte dann angenehme Frische mit sich, bevor es vom 10. bis 12. erneut extrem schwül wurde. Dabei gab es am 10. schwere Gewitter mit Hagel. In Zinnwald fielen 39,3 Liter Niederschlag auf den Quadratmeter, in Dohna 36,6 und in Köttewitz 33,2. In Dohna und Köttewitz hagelte es am 11./12. mit bis zu fünf Zentimeter großen Körnern. Tief „Jörn“ sorgte damit auch für Schäden auf den Feldern, Sturmböen mit bis zu 81 Kilometern pro Stunde taten ihr Übriges.

Bis zur dritten Junidekade blieb das Wetter dann weitgehend gleich: viele Sonnenstunden, wenig Niederschlag und zunehmende Dürre. Am 26. purzelten die Rekorde: Es wurde für den Monat Juni ein neuer Hitzerekord gemessen, der am 30. noch einmal überboten wurde. Die Nacht zum 26. war die wärmste Juninacht seit 1882. Am heißesten Tag sank die Luftfeuchte auf weniger als 20 Prozent in Köttewitz.

© SZ

Der Juni 2019 brachte das wärmste Monatsmittel, die höchste bisher in der Region an einem Junitag gemessene Temperatur, die wärmste Nacht, die meisten Sonnenstunden, die meisten Tage mit Fernsicht – kurzum, es war ein Monat der Superlative. Die Höchsttemperaturen von 36,6 Grad in Bannewitz und 38,8 Grad in Dohna entsprechen sogar neuen Allzeitrekorden. Zinnwald mit 30,9 Grad, Köttewitz mit 37,2 Grad und Dresden-Klotzsche mit 37,3 Grad verpassten knapp den Rekord, der im August 2015 aufgestellt wurde. Im Schnitt war der Juni fünf Grad zu warm. Die Niederschlagssummen von 54 Millimeter in Bannewitz bis 82 Millimeter in Zinnwald deckten bei Weitem nicht den Verlust durch die Verdunstung. Die Sonnenscheindauer überschritt flächendeckend die 300-Stunden-Grenze. In Dohna blieb das Thermometer nur an zwei Tagen unter der 25-Grad-Marke, jeder zweite Tag erhitzte sich auf 30 Grad und mehr. In Bannewitz und Köttewitz registrierten die Wetterhütten 24 Sommertage und sieben beziehungsweise acht Hitzetage.

Durch den extrem warmen Juni explodierte die Natur regelrecht. Anfang des Monats begann in Köttewitz die Kartoffelblüte, Vögel nisteten ein zweites Mal, und der Winterweizen hat schon am 27. die Kornreife erreicht. Die geringe Luftfeuchte von nur 63 Prozent stellt in den vergangenen Jahrzehnten einen Negativrekord dar. Am 30. sank die Luftfeuchtigkeit in Zinnwald auf zwölf Prozent.

Die Autoren sind Mitglieder im Wetterverein Zinnwald-Georgenfeld.