Bautzen
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Ein neuer Spielplatz - nicht nur für Kinder

Weil immer mehr junge Familien in den Hochkircher Ortsteil Rodewitz ziehen, haben die Eltern etwas organisiert – und dabei tolle Partner gefunden.

Von Kerstin Fiedler
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In diesem Sandkasten können die Jungs aus Rodewitz und Niethen nicht nur mit Sand spielen. Das Gerät in der Mitte kann auch zur Wasser-Matsch-Strecke werden.
In diesem Sandkasten können die Jungs aus Rodewitz und Niethen nicht nur mit Sand spielen. Das Gerät in der Mitte kann auch zur Wasser-Matsch-Strecke werden. © Carmen Schumann

Rodewitz (Hochkirch). Solch einen tollen Sandkasten mit Wasser- oder Sandrutschen hat ja wohl nicht jeder. Deshalb freuen sich die Rodewitzer Jungs sehr darüber, dass es jetzt auf dem Gelände des Kegelvereins Blau-Weiß 99 einen öffentlichen Spielplatz gibt. Am heutigen Donnerstag wird er offiziell eröffnet. Und am Wochenende gibt es noch viel mehr zu erleben.

Vor zwei Jahren trafen sich einige Mütter an der Kegelbahn und besprachen, wie sie das Dorf auch für die Kinder attraktiver gestalten können. „Schließlich kommen immer mehr Einwohner zurück. Wir haben kaum noch ein leeres Haus“, sagt Annie Friedrich. Und als immer mehr Kinder geboren wurden, verstärkten sich die Argumente der Mütter.

Etwa 25 Kinder leben derzeit in Rodewitz. Und so entstand die Idee eines Spielplatzes, der aber mehr als das sein sollte. „Wir wollten auch einen Treffpunkt für die Mütter, die Großeltern oder Freunde“, sagt Susann Heidrich. Also begannen die Mütter auf Sponsorensuche zu gehen. Ein Flyer wurde überall dort ausgehängt, wo viele Menschen hinkamen. In der Kita, der Grundschule und am „Schwarzen Brett“. Lachend erinnern sich die Frauen an die Rentner-Weihnachtsfeier, wo noch viele skeptisch waren. Doch es kam Geld zusammen.

Als jedoch dann ein Projekt erarbeitet wurde, wussten alle, dass die Spenden allein nicht reichen. Und so kam man mit dem Kegelverein ins Gespräch. Das Gelände würde sich super eignen – noch zumal sich hier zu DDR-Zeiten der Spielplatz des Rodewitzer Kindergartens befand – und in den sind einige der Eltern selbst gegangen.

Enrico Wolff, Chef des Kegelvereins, war sofort einverstanden. „Schließlich sind einige der Kinder auch Mitglied im Verein“, sagt er. So beantragte der Verein in der Förderregion Bautzener Oberland Geld. 80 Prozent der Kosten werden für solch ein Vorhaben gefördert. Immerhin kostet das Projekt 32.000 Euro. Die Gemeinde Hochkirch hat die Vorfinanzierung übernommen. „Dazu kommen ja noch viele Arbeitsstunden der Mitglieder“, lobt Wolff. Das kleine Gerätehaus wurde umgesetzt, dafür ein neues Fundament geschaffen.

Auch die Außen-Kegelanlage wurde abgebaut. Die soll im nächsten Jahr wieder errichtet werden. Und auch für den kleinen Fußballplatz haben die Rodewitzer schon Ideen. „Wir wollen ja schließlich wieder unsere regelmäßigen Treffen haben“, lachen die Frauen. „Es war schon bemerkenswert, wie sehr sich durch solch eine Aktion das Gemeinschaftsgefühl wieder verstärkt hat“, sagt Michaela Kattenstroth, die in Niethen wohnt. Denn auch die dortigen Bewohner und die aus Wawitz sind gern hier gesehen. Und haben mitgemacht.

Die Eröffnung des Spielplatzes, wo sich an der Rutsche auch die Vereinsfarben blau und weiß widerspiegeln, ist der Beginn zu einem besonderen Festwochenende. Der Verein feiert sein 20-jähriges Bestehen. Er hat zwar bis heute noch keine Vier-Bahnen-Anlage, was sich vor allem auf die Länge der Wettbewerbe auswirkt, aber dennoch ist Vereinschef Enrico Wolff stolz auf das Geschaffene – und auf die Erfolge der Kegler. Das Interesse am Kegeln ist nie abgeebbt. Der Verein hat immer um die 45 Mitglieder. Und so hoffen sie, dass auch der neue Gemeinderat dieses Engagement anerkennt und bei der Umsetzung des seit vielen Jahren geplanten Vorhabens, ihre Unterstützung zusagen.