Von Markus Michalow
Die Bilanz des zu Ende gehenden Börsenjahres fällt gemischt aus. Es bescherte dem Anleger, der auf deutsche Aktien gesetzt hat, deutliche Gewinne. Der Deutsche Aktienindex legte um rund 20 Prozent zu. Damit hängte er den europäischen Euro-Stoxx 50 mit dessen sieben Prozent ab.
Weniger freuen konnte sich der international orientierte Anleger. Nicht zuletzt wegen des weiter erstarkten Euro notiert der weltweite Index MSCI-World auf Euro-Basis sogar rund zwei Prozent im Minus. Beachtliche Gewinne erzielten die asiatischen Aktienmärkte, zum Beispiel China mit 50 Prozent.
Auch mit Rohstoffen waren Anleger häufig auf der Gewinnerseite: Gold legte um 20 Prozent zu. Nur geringe Erträge von durchschnittlich zwei Prozent erzielte man mit festverzinslichen Wertpapieren. Maßgeblich geprägt wurde das Jahr durch die Finanzmarktkrise. Sie begann bei den amerikanischen Immobilienmärkten im Sommer und erfasste die gesamte Finanzbranche – wie auch die Sachsen-LB erfahren musste.
Die Finanzkrise dürfte im kommenden Quartal die Märkte weiter beschäftigen und Unsicherheit bringen. Zu großer Pessimismus ist jedoch unangebracht. Positiv für die Weltkonjunktur ist das weiter sehr robuste Wirtschaftswachstum der Schwellenländer in Asien und Lateinamerika. Auch die europäische Wirtschaft blickt überwiegend optimistisch ins nächste Jahr. Alles in allem erwarten wir für 2008 eine turbulente, aber letztendlich positive Entwicklung der internationalen Aktienmärkte.
Die Autor ist Mitglied der Geschäftsleitung der Dresdner Bank AG in Dresden.