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Einbrecher zertreten Türen der Heimatstube

Bisher unbekannte Täter haben Zinnteller, Medaillen, Münzen und vieles mehr gestohlen.

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Von Sylvia Mende

Der ideelle Schaden ist für Heimatfreund Werner Sicker aus Choren viel größer als der materielle. Bisher unbekannte Täter sind in die Heimatstube, die sich im Chorener Kulturhaus befindet, eingebrochen. Sie haben Zinnleuchter und -teller, Medaillen, einen Feldstecher, ein Glas mit Münzen, eine Zitter im Originalkasten und weitere historische Gegenstände entwendet. Darüber informierte Bürgermeister Gunter Weber zur Gemeinderatssitzung am Dienstagabend.

Nachbarin entdeckt Diebe

Die Täter hätten auch mehrere Türen eingetreten. Eine Nachbarin habe die Einbrecher entdeckt und sowohl die Polizei als auch die Gemeinde informiert, so Weber. Trotz schnellem Einsatz konnten die Diebe nicht gefasst werden. Die Polizei hat die Spuren gesichert. Die Ermittlungen laufen. Wie hoch der Sachschaden ist, kann noch nicht genau gesagt werden.

„Bei den gestohlenen Ausstellungsgegenständen handelt es sich um Spenden Chorener Bürger. Die Unikate wurden über Jahre in den Familien weitergegeben. Sie können nicht einfach wieder besorgt werden“, so der Leiter der Heimatstube Werner Sicker. Er ist empört, dass historische Dinge, die mit viel Engagement gesammelt und gepflegt wurden, weg sind. Die Ausstellung habe ganz schöne Lücken. Trotzdem will Werner Sicker die Heimatstube weiter öffnen. Das ist nach persönlicher Absprache mit ihm möglich.

Bürgermeister Gunter Weber vermutet, dass die gestohlenen Gegenstände auf dem Trödelmarkt verkauft werden sollen. „Da in die Zinnteller Widmungen eingraviert wurden, könnte es sein, dass so einige Gegenstände wiedergefunden werden“, hofft der Bürgermeister.

Seit 2006 im Kulturhaus

Am 12. September 2006 wurde die Chorener Heimatstube im Kulturhaus feierlich eröffnet. Vorher befand sie sich in der alten Schule. Dort konnte die Heimatstube nicht bleiben, weil der Eigentümer des Gebäudes Eigenbedarf angemeldet hat. Deshalb hatten Bauhofmitarbeiter zwei Räume in der unteren Etage des Kulturhauses vorgerichtet.

Dann war Heimatfreund Werner Sicker gefragt. Ihm gelang es, auf etwa 40 Quadratmetern die rund 1000-jährige Geschichte von Choren dazustellen. Geordnet wurde alles nach Themen. Die Vitrine in der Mitte des Raumes zeigt zum Beispiel die Schulgeschichte. Unter Glas liegen Scherben aus längst vergangenen Zeiten. Auch ein Säbel vom Sächsischen Janitscharenregiment und der Gerichtsstuhl des Dorfes aus dem 16. Jahrhundert sind in der Heimatstube zu sehen.