Von Katharina Klemm
Sächsische Schweiz. Bergsteigen am nassen Fels ist gefährlich. Laut Sächsischer Nationalparkverordnung ist es sogar verboten, an nassem oder feuchtem Gestein zu klettern. Dabei geht es nicht nur darum, Unfälle zu vermeiden. Auch das Gestein leidet, wenn Kletterer sich bei Nässe daran hocharbeiten. Der weiche Sandstein der Sächsischen Schweiz wird an Tritten „ausgelatscht“ oder bricht.
Der Sächsische Bergsteigerbund (SBB) hat daher 2015 das Projekt Felsampel gestartet. Denn oft ist es schwer einzuschätzen, ob der Felsen beispielsweise nach Regen noch feucht ist. Auch für Kletterer von weither, die extra in die Sächsische Schweiz kommen, kann die Ampel eine Hilfe sein. „Wenn jemand nach langer Anreise schon einmal hier ist, wird er vielleicht trotz Nässe klettern.“, sagt SBB-Geschäftsführer Christian Walter. Daher soll künftig eine Ampel auf der Website des SBB und als App zeigen, wo das Klettern in der Region sicher ist und wo man es lieber lassen sollte. „Das Ganze soll eine Empfehlung für Kletterer sein. Trotzdem gilt es natürlich immer, den Kopf einzuschalten“, sagt Walter. Die notwendigen Messverfahren werden derzeit noch erprobt. „Mithilfe von Feuchtemessungen direkt am Sandstein und Wetterdaten soll eine Vorhersage zur Feuchte und Kletterbarkeit getroffen werden können“, so Walter. Das optimale Messverfahren wird derzeit noch in Tests in Dresden ermittelt. Anschließend ist es geplant, Messpunkte in der Sächsischen Schweiz zu installieren.
Mit dem Projekt Felsampel hat sich der SBB beim Wettbewerb Green Tec Award in der Kategorie Sport beworben. Gesucht werden dort die innovativsten und nachhaltigsten Ideen. Noch bis zum 6. Januar kann man online für seine Favoriten abstimmen. Und es sieht gut aus für die Fels-
ampel. Derzeit ist sie unter den drei Innovationen mit den meisten Stimmen.
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