Dahlowitz. Wenn Petra Teichert und Undine Gude mit den Pferden auf den Reitplatz kommen, dann müssen die Kostüme schon fertig sein. Gestaltet und genäht unter anderem von Susann Schmatolla. An diesem Wochenende veranstaltet der Voltigier- und Reitverein Quatitz auf seiner Reitanlage in Dahlowitz den 23. Tag des Pferdes. Dabei ist wieder die beliebte Moonlight-Show, die Mensch und Pferd einiges abfordert.
Susann Schmatolla hatte eigentlich mit Reiten gar nichts am Hut. Bis sie nach einem Sport für ihren Sohn suchte. Der jetzt Zehnjährige ist seit fünf Jahren im Verein beim Voltigieren dabei – und findet es toll. Auch wenn er nur einer von zwei Jungs ist. Seit er in der Schule von seinem großen Vorbild bei den Voltigierern, Erik Oeser, erzählt hat, fanden auch die Mitschüler, dass es in Ordnung ist, was er macht. „Ist voll der Männersport“, hat er ihnen erzählt. Und weil seine Mutter ja schon seit 1987 in Quatitz lebt und auf dem jetzigen Vereinsgelände auch im Jugendclub war, kam sie eben zum Verein – und ist mittlerweile eine der vielen Helfer, die nicht reiten.
Angefangen hat diese Hilfe mit einem Kuchen fürs Fest. Als vor vier Jahren jemand bei der Show fehlte, sprang sie ein – und blieb bei der Show. Allerdings nicht nur als Darsteller. Denn gesucht wurden auch Leute, die Kostüme und Kulissen gestalten. So hat sich die 39-jährige Erzieherin, die in der Kinderinsel Großdubrau arbeitet, das Nähen immer mehr angeeignet. Und das kommt ihr nun nicht nur bei der Moonlight-Show zugute. „Ich werde immer mal wieder von den Vereinsmitgliedern um Hilfe gebeten. Außerdem habe ich eine große Familie, da wird auch ab und zu was gebraucht“, schmunzelt sie.
Raffinierter Spiegel
Bei der diesjährigen Show geht es um Musical-Musik rund um das Phantom. Es gibt ein Kellergewölbe, einen raffinierten Spiegel mit Folie, durch den dann die Figur durchscheint, eine Gruft mit einem großen Engel und viele pompöse Kostüme. Die wurden nach einem Aufruf bei Facebook gespendet. „Da hat manches Hochzeitskleid eine neue Bedeutung bekommen“, sagt Susann Schmatolla. Mittlerweile können die Kulissen nicht mehr zu Hause gebaut werden. Die hintere Ecke der Reithalle ist zunächst das Domizil der vier Frauen, die sich um die Kostüme und Requisiten kümmern. Je größer die Kulissen werden, desto mehr Platz brauchen Undine Gude, Carola Jeremias, Jana Wendt und Susann Schmatolla. Sie hoffen, dass nicht auf den letzten Pfiff noch neue Ideen kommen, die sie dann umsetzen müssen. Und haben schon wieder Ideen für das nächste Jahr. Mit Beamer wollen sie dann noch größere Kulissen erscheinen lassen. Allerdings fehlt für die Technik derzeit noch Geld.
Auch, wenn viele Vereinsmitglieder allein für die Show am Sonnabendabend zuständig sind, so wird der sportliche Teil des Wochenendes nicht außer Acht gelassen. Am Sonnabend gibt es die Voltigierprüfungen, und am Sonntag finden Dressur- und Springprüfungen statt. „Wir bieten dadurch eben auch Pferdesport mit familiären Flair“, sagt Petra Teichert. Die Vereinschefin ist froh, dass dank einer Förderung nun endlich das Dach des Vereinsgebäudes neu gedeckt werden kann. Auch das können die Besucher am Wochenende sehen.
Der Tag des Pferdes in Dahlowitz bietet am Sonnabend von 14 bis 17 Uhr „Alles für die Kinder“, ab 20 Uhr Disco und um 22 Uhr eine Moonlight-Show.