Hoyerswerda
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Eine Saalauer Kultveranstaltung wird 30

Die Landjugend baut für die zweitägige Mückendisco auf. Es ist eine besondere.

Von Hagen Linke
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Viele Jugendliche packen bei der Vorbereitung der Mückendisco an. Aus dem Erlös der Veranstaltung finanziert die Landjugend die Vereinsarbeit,
Viele Jugendliche packen bei der Vorbereitung der Mückendisco an. Aus dem Erlös der Veranstaltung finanziert die Landjugend die Vereinsarbeit, © Foto: Hagen Linke

Saalau. Die erste Mückendisco hat Robert Szczepanski verschlafen. Im Mai 1990 geboren, war der heute 29-Jährige erst ein paar Wochen alt. Gefeiert wurde damals der Übergang vom Juni zum Juli mit der „Währungsunion-Party“. Die DDR-Mark wurde als Zahlungsmittel von der D-Mark abgelöst. Das ganze Dorf war auf den Beinen, erinnert sich Roberts Vater Georg. „Es war Aufbruchstimmung.“

Seit 2018 ist sein Sohn Vorsitzender der katholischen Landjugend. Für den Verein mit mehr als 30 Mitgliedern ist die Mückendisco das größte Ereignis im Jahr. Und ein Kraftakt. Robert Szczepanski hat es wegen des Berufs nach Paderborn verschlagen; er nimmt jedes Mal mehrwöchigen Urlaub für die Vorbereitung. „Es ist schön, dass die Tradition so lange gehalten hat.“

So soll es auch weitergehen. Morgen steigt die 30. Mückendisco. Seit einer Woche bauen die Jugendlichen im „Waldstadion Saalau“, wie es auf vielen grünen Werbeplakaten in der Region steht. Das Flair der Veranstaltung machen unter anderem die großen Tarnnetze aus. Wie so eine Veranstaltung aussehen kann, haben die Saalauer kurz nach der politischen Wende beim Scheunenball in ihrer Partnergemeinde im Münsterland erlebt und sich von der Euphorie anstecken lassen. Die „L. A. Crits“ begeisterten später auch in Saalau mehrfach mit Cover-Versionen bekannter Chart-Stürmer. Die Party mit bis zu 5 000 Besuchern hatte Kultcharakter. „Das ganze Dorf war mit Autos zugestellt“, erinnert sich Georg Szczepanski.

Es gab auch schwierigere Zeiten für die Landjugend und die Mückendisco. Mittlerweile freut man sich wieder über vierstellige Besucherzahlen. Am Freitag kommt unter anderem das Duo „Die Atzen“, bekannt durch den Ohrwurm „Was geht ab“ (wir feiern die ganze Nacht). Auch „Marv“ („Wolke 4“) am Sonnabend ist in der Szene bundesweit bekannt. Und wie ist das nun mit den Mücken? Stechgefahr? Es gibt hier viele Wiesen und in der Nähe den Ziegeleiteich. „Aber in diesem Jahr haben wir keine Probleme“, sagt Robert Szczepanski.

Eintritt: Freitag 7 Euro, Samstag 8 Euro