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Eine Woche ohne Handy - das Finale

Er hat unheimlich gelitten, es nun aber endlich geschafft. Doch mit dem Ziel vor Augen trifft SZ-Redakteur Henry Berndt eine überraschende Entscheidung.

Von Henry Berndt
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Es fiel unserem Kollegen sichtlich schwer, diese Woche ohne Handy zu meistern. Am Ende hat er nun sogar Gefallen daran gefunden.
Es fiel unserem Kollegen sichtlich schwer, diese Woche ohne Handy zu meistern. Am Ende hat er nun sogar Gefallen daran gefunden. © Henry Berndt/Lisa Weidner

Die Woche begann mit diesem kleinen Stich im Herzen, als ich mein Handy mit 95 Prozent Akku in eine dunkle Kiste legen musste. Am ersten und auch am zweiten Tag dachte ich oft daran, wie es dort drin so liegt und mit blau blinkendem Licht verzweifelt nach mir ruft. Würde ich wirklich bis Freitag widerstehen können?

Jetzt, nach fünf Tagen ohne Smartphone, kann ich ein bisschen stolz sagen: Die Gedanken sind frei. Manchmal denke ich den halben Tag gar nicht an mein Smartphone. Das hätte ich mir noch am Montag niemals vorstellen können. Schließlich ist dieses Ding doch normalerweise in meinem Alltag allgegenwärtig!

Ich war erstaunt, wie viel Zeit plötzlich für andere Dinge bleibt. Zum Essen, für die Familie, zum Schlafen! Auf der anderen Seite, und auch das gehört zur Wahrheit, war ich aber auch erstaunt, wie großen Einfluss das Smartphone inzwischen auf ganz alltägliche Dinge gewonnen hat. Einen Einfluss, den man erst richtig wahrnimmt, wenn das Handy in einer verschlossenen Kiste liegt (oder unterwegs der Akku leer ist).

Der Vergleich: Ohne Handy hat Henry deutlich mehr Zeit für seine Familie und andere Dinge.
Der Vergleich: Ohne Handy hat Henry deutlich mehr Zeit für seine Familie und andere Dinge. © Oberüber Karger

Ich musste ja nicht nur auf ein mobiles Telefon verzichten und mobiles Internet. Ich hatte kein Navi, keinen Terminplaner, keinen Zeitvertreib, keinen Wecker und keine Taschenlampe!

Insofern: Ja, ein Leben ohne Smartphone ist auch im Jahr 2018 noch möglich, aber sicher nicht erstrebenswert. Zumindest für mich nicht. Ich werde mich aber bemühen, das Handy künftig nur noch dann aus der Hosentasche zu ziehen, wenn ich es wirklich brauche.

Und jetzt kommt der Clou: Da meine Familie bisher am wenigstens von meiner handylosen Zeit profitiert hat, werde ich freiwillig noch das Wochenende dranhängen und die Kiste erst am Sonntagabend wieder öffnen.

Gesichert mit Ketten und Schloss: In dieser Kiste hat Henry Berndt sein Handy eine Woche lang eingesperrt.
Gesichert mit Ketten und Schloss: In dieser Kiste hat Henry Berndt sein Handy eine Woche lang eingesperrt. © Henry Berndt

Alle Teile dieser Woche im Überblick:

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Haben Sie Ideen, welcher Herausforderung des Alltags sich Henry als nächstes stellen könnte? Schreiben Sie ihm auf Facebook, über Instagram oder per E-Mail an [email protected]. Oder rufen Sie ihn an unter 0351/48642234.