Kamenz
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Einig zum Frühlingsfest

Der Großröhrsdorfer Einigkeits-Verein als Organisator lädt in die Festhalle ein. Und denkt auch über seine Zukunft nach.

Von Reiner Hanke
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Frühlingsschmuck gehört natürlich zum Frühlingsfest. Die Vasen haben die Vereinsmitglieder, wie Elke Menzel, selbst verziert. Sie werden zum Ball mit Blumen die Tische schmücken.
Frühlingsschmuck gehört natürlich zum Frühlingsfest. Die Vasen haben die Vereinsmitglieder, wie Elke Menzel, selbst verziert. Sie werden zum Ball mit Blumen die Tische schmücken. © Foto: René Plaul

Großröhrsdorf. Großröhrsdorf lässt derzeit symbolisch eine Traube bunter Luftballons steigen. Ganz plakativ als Einladung zum Frühlingsfest. Das findet Ende März statt. Auch wenn der Sturm das Großplakat am Rödertalpark zerfetzt hat. Das ließ sich nicht mehr ersetzen. Gefeiert wird jetzt erst recht. Der Einigkeitsverein hob das Fest vor zwei Jahren aus der Taufe und bereitet derzeit die dritte Auflage vor. Vereinspräsidentin Ute Wirth sitzt über der Planung. Gerade bei so einem kleinen Verein will alles gut organisiert sein. Jeder Mitstreiter weiß genau, wann und wo sein Einsatz kommt – jeder nach seinen Fähigkeiten: an der Bar, beim Einlass, beim Transport des Equipments oder bei der Deko. Es wird wieder einen Tanzabend für die Großröhrsdorfer geben, diesmal am 30. März. Und am 31. März ein Kinderfest. Die SZ sprach mit der Präsidentin über das kommende Fest und Zukunftspläne für den Verein. Der hat – 1881 gegründet – immerhin eine fast 140-jährige Geschichte. Seitdem liegt der Fokus darauf, etwas für Familien und Kinder zu tun.

Frau Wirth, was ist beim diesjährigen Frühlingsfest anders?

Wir hatten bisher eine Diskothek und dann noch eine Programm-Einlage zu später Stunde. Diesmal wollten wir aber mal Livemusik in die Festhalle holen. Ein Vereinsmitglied hatte die Band Saitensprung selbst live erlebt und fand sie richtig gut. Für uns ist es natürlich als Verein ein größeres finanzielles Risiko. Aber wir denken, es kommt noch mehr Stimmung auf. Wenn Sie sich Videos von der Partyband ansehen, dann sehen Sie natürlich auch, dass auf der Tanzfläche richtig was los ist. Das wünschen wir uns natürlich auch für unsere Festhalle. Die Band wird die Halle rocken. Das Musikspektrum ist ja auch breit. Von Deep Purple bis Andreas Gabalier – für jeden Geschmack etwas. Am besten, jetzt eine Karte für 4 Euro sichern. An der Abendkasse sind es 4,99 Euro.

Das ist aber eine krumme Summe. Da müssen Sie ja viele Centstücke bereithalten ...

Die haben wir. Aber viele Gäste spenden den Cent für den Verein.

Gibt’s denn noch genügend Karten?

Wir können etwa 150 Karten für den Saal verkaufen. Im Vorverkauf ist jetzt über die Hälfte raus. Der Saal wird wieder gut gefüllt sein und dann macht es auch Spaß. Bis 2 Uhr feiern wir in die Nacht hinein.

Sind Sie schon gut vorbereitet?

Wir liegen gut in der Zeit. Alles liegt im Rahmen, was unser kleiner Verein mit etwa 20 Aktiven, inklusive Ehepartner, gut schaffen kann. Bekannte und Freunde helfen auch mit. Um Speisen und Getränke kümmert sich ja auch der Verein. Alle Aufgaben sind stabsmäßig verteilt. Vom Zapfhahn bis zu den Cocktails, die wir selber mixen und natürlich auch zur Saalreinigung. Es muss ja auch sein. Es gibt auch einen kleinen Imbiss. In der Vergangenheit hatten wir zum Beispiel Soljanka und Käse-Lauch-Suppe. Mal sehen, was es diesmal wird. Das gilt natürlich auch fürs Kinderfest am Sonntag. Wir backen für den Nachmittag Kuchen. Ich denke, bei mir wird es ein Regenbogenkuchen sein. Den mögen die Kinder gern.

Was hat sich der Verein dafür einfallen lassen?

Wir haben wieder Bumbalo-Entertainment aus Dresden gewonnen. Im Vorjahr hieß das Programm „So ein Zirkus“ und war ganz toll, wie die vielen Kinder mitgemacht haben. Diesmal heißt es „So ein Theater“. Außerdem unterstützen uns die Awo-Kitas Bummi- und Regenbogenland mit Kinderspielen und -schminken.

In diesem Jahr gibt es kein Einigkeitsfest, sondern ein großes Stadtfest anlässlich von zwei Jubiläum – 95 Jahre Stadtrecht und 110 Jahre Rathaus. Wird sich der Verein trotzdem einbringen?

Ja, natürlich. Aber es wird für uns wesentlich entspannter. Wir konzentrieren uns auf das große Entenrennen auf der Röder und auf das Vogelschießen und können abends auch mal das Programm im Festzelt als Publikum genießen, tanzen. Das Einigkeitsfest in den Jahren zwischen den großen Stadtfesten zu stemmen, bringt den Verein auch zusehends an seine Grenzen.

Wird es das Einigkeitsfest – quasi als Stadtfest in kleinerer Form – im kommenden Jahr wieder geben?

Das ist wirklich eine ernste Frage. Wir diskutieren derzeit darüber. Die Meinungen gehen auseinander. Es wird immer schwieriger für den kleinen Verein. Es werden immer mehr Auflagen und Vorschriften, die Kosten steigen rasant, und wir Mitglieder werden älter. Junge Leute fehlen, die auch Verantwortung übernehmen. Außerdem schwindet das Publikum für so ein handgemachtes Fest, wie das Einigkeitsfest. Die künftige Form ist in der Diskussion. Oder, ob wir uns auf kleinere Formate konzentrieren wie den Familiensonntag, der natürlich wieder geplant ist. Solche Veranstaltungen sind finanziell und personell überschaubar. Genauso wie das Frühlingsfest, auf das wir uns jetzt freuen.

Der Frühlingstanz in der Festhalle Großröhrsdorf beginnt am 30. März, um 20 Uhr - Einlass ab 19 Uhr. Karten im Vorverkauf bei Schreibwaren Zöllner, in der Buchhandlung Philipp oder beim Friseur Greif. Das Kinderfest am Sonntag beginnt 14.30 Uhr – ein buntes Programm mit Spiel, Spaß und Basteln mit der Familienbildungsstätte Bischofswerda .