Merken

Einst CDU-Rechtsaußen, nun AfD-Vize

Maximilian Krah galt in der CDU als Provokateur - und forderte deren Mitglieder schließlich zum Austritt auf.

Teilen
Folgen
© Marion Doering

In der AfD gilt er für einige als der kommende Mann: Maximilian Krah, 41, Rechtsanwalt, Katholik und ehemaliger Kreuzschüler war lange Mitglied der CDU und dort auch im Vorstand.

2016 ist er aus der CDU ausgetreten. Für den Wahlkampf um den Stadtrat 2014 hat er noch am Wahlprogramm mitgeschrieben. „Bei der CDU habe ich das Handwerk gelernt“, erklärt Krah. Nun macht er maßgeblich das Programm der AfD.

Er sei aus der CDU ausgetreten, weil er befürchtete, dass die AfD ihr in Deutschland und in Dresden den Rang abläuft. „Die CDU hat hier nie das große Ganze gesehen. Meine Vorschläge wurden abgeschmettert. Was kontrovers war, durfte nicht ins Wahlprogramm.“

Immer wieder sorgte er für Ärger in der CDU. Seine Äußerungen musste der Vorsitzende geraderücken und erklären, Krah spreche nicht für die CDU Dresden. So hat er sich 2016, unmittelbar nach dem Anschlag in Nizza, via Facebook geäußert. „Es ist eine gefährliche Interpretation des sunnitischen Islams. Seine Träger sind Immigranten, die Europa kulturell zerstören wollen.“ Krah behauptete: Zwei Drittel der Migranten seien in ihrer Muttersprache funktionale Analphabeten. „Und damit absehbar lebenslang von Sozialtransfers abhängig, nicht integrierbar, aber anfällig für Radikalisierung.“ Im Amoklauf eines Einzeltäters in München witterte Krah einen IS-Anschlag und twitterte: „Das muss der Wendepunkt sein: Die Willkommenskultur ist tödlich.“

Er zählte zu dem Kreis um den ausgetretenen Pegida-Mitbegründer René Jahn, der mit hinter den Bürgerversammlungen in der Kreuzkirche stand. Zunächst wollte Krah 2016 noch CDU-Direktkandidat für den Bundestag werden. Mangels Chance trat er aus der Partei aus und versuchte, größtmöglichen Schaden anzurichten. Er schaltete eine eigene Internetseite frei, um CDU-Leuten beim Austritt zu „helfen“. Nun ist er Vize-Landes-Chef der AfD Sachsen. (SZ/awe)