Moritzburg/Dresden. Die neue Dauerausstellung zum Kultfilm „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ in Schloss Moritzburg basiert erstmals auf umfangreichen Recherchen in den Archiven der Filmstudios Barrandov (Prag) und Babelsberg. „Die Besucher können in die Welt von Aschenbrödel eintauchen“, sagte Uli Kretzschmar von der Staatlichen Schlösserverwaltung am Dienstag in Dresden. Kuratoren und Gestalter nutzten fundierte Erkenntnisse, um die Entstehung des tschechisch-deutschen Märchenklassikers erlebbar zu machen. Dabei helfen Originalkostüme aus Studios und erstmals aus Privatbesitz.
Die Winterausstellung „3 Haselnüsse für Aschenbrödel“ kehrt nach zwei Jahren Pause in das Barockschloss - einen der Film-Originaldrehorte - zurück. Anders als bisher ist sie als Dauerschau zunächst für fünf Winter konzipiert. Einige der zehn Räume werden dabei mittels echter Bäume zum Wald oder zum Filmstudio, wo Schnitt und Tonbearbeitung erlebbar sind - an einem Pult mit Knöpfen statt Touchscreen, wie Daniel Sommer von Whitebox betonte. Die Dresdner Agentur setzt auf einen „Spagat zwischen modernen Medien und Dreharbeiten der 1970er-Jahre“.
Besucher müssen die Inhalte laut Sommer selbst entdecken, mit einer Haselnuss als Schlüssel für viele Anwendungen. Mit dem Fenster, durch das Aschenbrödel in den Ballsaal schaute, und dem rekonstruierten Pferdestall sind zwei weitere Originaldrehplätze zugänglich. Ein Tänzerkostüm aus der Waldszene gehört ebenso zu den Neuheiten. Es ist Leihgabe einer Erfurter Familie, die es für Fasching aus dem Fundus eines Theaters ersteigert hatte. Schloss Moritzburg machte seit 2011 mit vier Sonderschauen zu dem Klassiker mit rund 600 000 Besuchern Furore. Bei der letzten Ausgabe 2014 hatten Diebe die Kopie eines Aschenbrödel-Kleides gestohlen und später per Post zurückgeschickt. (dpa)