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Der Bundestrainer rechnet mit Pechstein ab

Erik Bouwman attackiert die fünffache Eisschnelllauf-Olympiasiegerin. Er hat auch zu ihrem Freund eine klare Meinung. Beide wehren sich dagegen.

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Matthias Große und Claudia Pechstein stehen in der Kritik und reagieren postwendend darauf.
Matthias Große und Claudia Pechstein stehen in der Kritik und reagieren postwendend darauf. © dpa/Jörg Carstensen

Hamar. Bundestrainer Erik Bouwman hat einen Tag vor Beginn der Mehrkampf-Weltmeisterschaft im norwegischen Hamar Claudia Pechstein scharf angegriffen. "Leider sorgt ihr Verhalten dafür, dass wir ihre Leistungen nicht mehr genießen können", schrieb der Niederländer in einem Brief. "Über ihre übertriebene Freundlichkeit könnten alle im deutschen Team kotzen. Sie trägt eine Maske mit einer boshaften doppelten Agenda."

Die Tatsache, dass ihr Freund Matthias Große eine ernsthafte Option auf das Amt des Präsidenten der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft ist, sei "der größte Witz, den ich je im Spitzensport erlebt habe", betonte Bouwman. "Alle Menschen, die sich ein bisschen im Eisschnelllauf auskennen, wissen, dass Claudia Pechstein nur Eigeninteressen hat. Sie hat noch nie im allgemeinen Interesse gehandelt." Der Streit zwischen ihm und der 48-jährigen Berlinerin währt bereits seit dem vergangenen Sommer, als er erklärte, "keinen Bock" zu haben, die fünffache Olympiasiegerin zu trainieren.

Er ist nicht der Einzige, der Pechstein und Große kritisiert. Auch Athletensprecher Leon Kaufmann-Ludwig aus Dresden hatte das bereits getan.

Pechstein erklärte: "Ich bin bei einer WM und konzentriere mich auf den Sport. Vielen Dank an den Bundestrainer, dass er mich mit seiner Wortmeldung unmittelbar vor dem Beginn der Wettkämpfe bestmöglich unterstützt."

Große konterte unter Anspielung auf die Vorgänge beim Fußball-Bundesligisten Hertha BSC: "Da hat Erik Bouwman aber blitzartig von Jürgen Klinsmann gelernt, wie man sich disqualifiziert. Da habe ich es relativ einfach und muss nur Michael Preetz zitieren: Das ist perfide, ungehörig."

Er meinte: "Jemand, der die erfolgreichste Athletin des Verbandes am Tag vor der WM öffentlich diskreditiert, ist nicht in der Lage, ein Team zu führen. Wenn sein Verhalten nicht unverzüglich sanktioniert wird, ist es mehr denn je Zeit dafür, im Verband für Ordnung zu sorgen." (dpa)