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DSC-Amerikanerinnen in Dresden gelandet

Nach langem Hin und Her haben die Volleyballerinnen die Einreise-Erlaubnis aus dem Corona-Risikogebiet erhalten. Jetzt müssen sie in Quarantäne.

Von Alexander Hiller
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Madeleine Gates, Jenna Gray, Morgan Hentz und Geschäftsführerin Sandra Zimmermann (v.l.) rollen die Koffer zum Auto, natürlich vorbildlich mit Maske.
Madeleine Gates, Jenna Gray, Morgan Hentz und Geschäftsführerin Sandra Zimmermann (v.l.) rollen die Koffer zum Auto, natürlich vorbildlich mit Maske. © Lutz Hentschel

Dresden. Auf diese Nachricht haben sie beim Dresdner SC lange gewartet. Am Montagabend ist die erste der insgesamt vier Neuzugänge aus den USA beim deutschen Volleyball-Pokalsieger angekommen. Die Kalifornierin Madeleine Gates, die auch den irischen Pass besitzt, landete gegen 21 Uhr am Flughafen in Dresden. Am Dienstag flogen dann auch Morgan Hentz und Jenna Gray ein.

Die vierte neu verpflichtete Spielerin, Audriana Fitzmorris, wird indes nicht nach Dresden kommen. Sie hat sich eine Schulter- und Hüftverletzung zugezogen, musste sich kurzfristig operieren lassen. In gegenseitigem Einvernehmen, teilte der DSC am Dienstag mit, habe man den Einjahresvertrag daraufhin aufgelöst und suche nun nach einer Alternative für die Position im Angriff. "Ob sich noch ein adäquater Ersatz für Audriana finden lässt, ist fraglich, denn die Situation auf dem Transfermarkt so kurz vor Saisonbeginn ist natürlich immer schwierig", sagt Trainer Alexander Waibl.

Gates, Hentz und Gray müssen nach ihrer Ankunft in Deutschland sofort einen Corona-Test absolvieren, sich danach in häusliche Quarantäne begeben - und in spätestens sieben Tagen noch einmal getestet werden. Erst dann, so ist der Plan, sollen die US-Spielerinnen, die zuletzt für den amerikanischen College-Champion an der Stanford University spielten, beim DSC ins Mannschaftstraining einsteigen. 

DSC schafft Präzedenzfall für den deutschen Sport

"Mit den Testergebnissen bemühen wir uns um eine Ausnahmegenehmigung mit dem Gesundheitsamt, mit der die Spielerinnen eine verkürzte Quarantäne verbringen und zeitnah mit dem Training beginnen könnten“, betont DSC-Geschäftsführerin Sandra Zimmermann, und sie ergänzt: "Es war ein langer und steiniger Weg bis heute, auf dem wir sehr viel Unterstützung von den zuständigen Behörden erfahren haben. Darüber hinaus gab es einen engen Austausch in der Volleyball-Bundesliga und mit anderen Mannschaftssportarten. Das war außergewöhnliches Teamwork", erklärt die 33-Jährige, die selbst eine Corona-Erkrankung überstanden hat.

Der Verein hat mit der Einreise der Neuzugänge aus einem Corona-Risikogebiet möglicherweise einen Präzedenzfall für den Profisport in Deutschland geschaffen. "Wir haben den Spielerinnen jede Menge Papiere an die Hand gegeben:  Qualifikationsschreiben, Miet- und Arbeitsverträge, Krankenversicherungen", meint Zimmermann und sagt: "Wir sind aber auch die erste Mannschaft in Deutschland, die das so probieren wird."

DSC-Geschäftsführerin Sandra Zimmermann (l.) holte die Neuzugänge vom Flughafen ab. Madeleine Gates kam am Montagabend als Erste an.
DSC-Geschäftsführerin Sandra Zimmermann (l.) holte die Neuzugänge vom Flughafen ab. Madeleine Gates kam am Montagabend als Erste an. © Verein

Die USA sind mit 4,7 Millionen gemeldeten Infektionen das von der Corona-Pandemie weltweit derzeit am stärksten betroffene Land. Der DSC hatte jedoch mithilfe der sportartenübergreifenden Initiative „Teamsport Deutschland“ beim Bundesinnenministerium alle nationalen Sicherheits- und Hygienevorschriften angezeigt. Ob die Unterlagen den Fluggesellschaften und dem US-Zoll ausreichen würden, um eine Ausreise nach Deutschland zu genehmigen, war lange unklar. Seit dem Corona-Lockdown gelten strenge Ausreisebeschränkungen in den USA - verbunden mit strikten Einreisebestimmungen in die Europäische Union.