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Zahl der Migranten am Ärmelkanal verdreifacht

Fast 30.000 Menschen sind 2021 über den Ärmelkanal illegal mit Booten nach Großbritannien eingereist. Einige hingegen ertranken bei der Überfahrt.

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Besonders im November 2021 haben viele Migranten versucht über den Ärmelkanal nach Großbritannien zu gelangen.
Besonders im November 2021 haben viele Migranten versucht über den Ärmelkanal nach Großbritannien zu gelangen. © PA Wire

Die Zahl der Menschen, die illegal per Boot den Ärmelkanal überquerten, war im vergangenen Jahr drei Mal so hoch wie noch im Jahr davor. Wie die britische Nachrichtenagentur PA am Dienstag unter Berufung auf Zahlen des Innenministeriums meldete, erreichten 2021 auf diesem Weg mehr als 28.300 Menschen Großbritannien, 2020 waren es nur etwa 8.000 Menschen gewesen.

Die meisten Migranten innerhalb eines Monats kamen trotz niedriger Temperaturen im November über die Meerenge. Der Tagesrekord wurde am 11. November mit 1.185 Menschen gezählt. Bis zu 50 Personen wurden auf einem einzigen Boot transportiert. Am 24. November kamen 27 Menschen ums Leben, als ihr überfülltes Boot sank.

Die britische Regierung will der Krise mit erhöhten Strafen für Menschenschmuggler und einer schärferen Asylgesetzgebung Herr werden. Ein Gesetzentwurf sieht vor, die Einreise auf illegalem Weg strafbar zu machen und Menschen, die so ins Land gekommen sind, bei einem Asylantrag zu benachteiligen.

Menschenrechtsorganisationen fordern hingegen, legale Wege für Flüchtlinge nach Großbritannien zu schaffen. "Menschen werden weiterhin in leichten Booten den Ärmelkanal überqueren und Menschenschmuggler werden weiterhin profitieren, solange die Regierung nicht mehr Routen zum Beantragen von Asyl öffnen", sagte der Geschäftsführer der Organisation Refugee Action, Tim Naor Hilton, PA zufolge. (dpa)