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Erdöl-Testförderung in Ostseenähe beginnt

Das kanadische Öl-Unternehmen CEP Central European Petroleum plant in dieser Woche eine erste Erdöl-Testförderung, die in Ostseenähe bei Barth erfolgt.

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Saal. Das kanadische Öl-Unternehmen CEP Central European Petroleum plant in dieser Woche eine erste Erdöl-Testförderung, die in Ostseenähe bei Barth erfolgt. Das Öl liege in einer Tiefe von 2.700 Metern und werde mit seit Jahrzehnten bewährten und schon Hunderte Male eingesetzten Methoden gefördert, wobei diese Methode nicht mit dem umstrittenen Fracking vergleichbar sei, erklärte CEP-Sprecher Jens Müller am Montag in Saal. Eine Gefährdung des Grundwassers sei ausgeschlossen. Über den ölführenden Schichten liegen nach Angaben des Unternehmens Hunderte Meter dichte Salzschichten. Das Bohrloch liegt in der Gemeinde Saal bei Barth (Mecklenburg-Vorpommern).

Die verwendeten Flüssigkeiten seien nicht wassergefährdend, sagte Müller. Sie würden einmalig in das Bohrloch gepumpt, um die bei den Bohrarbeiten verschlossenen Poren und Fugen im Gestein zu öffnen. Das Bohrloch stamme aus dem Jahr 2011. Nach einem mehrmonatigem Fließtest werde das Bohrloch wieder verschlossen und der Druckaufbau gemessen. Für 2015 seien dann zwei weitere Testbohrungen vorgesehen. Anschließend könnte ein Antrag auf Ölgewinnung gestellt werden, die dann von 2017 schrittweise beginnen könnte. CEP geht derzeit von einem Erdölvolumen von fünf Millionen Tonnen aus, deren Förderung Jahrzehnte dauern würde. Diese Menge entspricht rund 40 Millionen Barrel (159 Liter).

Nach CEP-Angaben belaufen sich die Investitionen insgesamt auf rund 700 Millionen Euro über 25 Jahre hinweg. In dieser Zeit rechnet CEP mit Betriebskosten von mehr als 600 Millionen Euro und 340 Millionen Euro Förderabgabe ans Land. Trotz dieser Kosten erhofft sich das Unternehmen einen Gewinn von rund 1,3 Milliarden Euro.

Die umstrittene Fracking-Debatte betreffe die Förderung von Schiefergas, sagte Müller. Dabei würden künstliche Risse in ansonsten undurchlässigen Schiefergasgesteinen erzeugt, damit sich das Gas lösen könne. Als problematisch könne sich die Nähe zum Grundwasser ohne geologische Salzbarriere darstellen. Bei konventionellen Lagerstätten wie in Saal ströme das Öl ohne weitere Maßnahmen aus den Gesteinsporen. (dpa)