Weißwasser
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Erfolgreiche Schatzsuche im Dauerregen

80 Kinder und Erwachsene erleben mit der Mondscheinfahrt die gelungene Fortsetzung einer langjährigen Tradition der Waldeisenbahn Muskau.

Von Rolf Ullmann
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Die Märchenhexe begibt sich am Freitagabend mit den Kindern auf die Suche nach dem Schlüssel für die Schatzkiste in den Bergpark von Bad Muskau.
Die Märchenhexe begibt sich am Freitagabend mit den Kindern auf die Suche nach dem Schlüssel für die Schatzkiste in den Bergpark von Bad Muskau. © Rolf Ullmann

Weißwasser. Pünktlich um 19.30 Uhr ruckt die kleine Brigadelok der Waldeisenbahn Muskau am Freitagabend im Bahnhof Teichstraße an. Sie muss sich schon kräftig in die Stangen legen, um ihren Zug mit den fünf geschlossenen sowie drei halbgeschlossenen Waggons in Bewegung zu setzen. Im Zug haben insgesamt 80 erwartungsvolle Kinder mit ihren Eltern und Großeltern Platz genommen. Denn noch wissen sie nicht, auf welcher Strecke die Mondscheinfahrt für Kinder in diesem Jahr stattfindet und welche Überraschungen sie unterwegs erwarten. 80 Fahrgäste, mehr ließen die geltenden Bestimmungen in der Zeit von Corona nicht zu. „Das Interesse an den Karten war riesengroß. Seit dem Donnerstag vergangener Woche habe ich die Veranstaltung beworben. Bereits am Montag sicherten sich die Interessenten die letzten freien Plätze“, erklärt Susann Lichnok, die für das Marketing und die Öffentlichkeitsarbeit der Waldeisenbahn verantwortlich zeichnet.

Gemeinsam mit Heiko Lichnok, der als Geschäftsführer der WEM für den reibungslosen fahrtechnischen Ablauf der Mondscheinfahrt an diesem Abend sorgt, stellt Susann Lichnok die gelungene Veranstaltung auf das richtige Gleis. Leider zerschlagen sich kurz vor Abfahrt die letzten Hoffnungen, das der Himmel seine Schleusen geschlossen hält oder sie zumindest nur einen Spalt öffnet. Heftiger Regen begleitet den Abfahrtspfiff und der junge Waldeisenbahner, der den Überweg an der Teichstraße sichert, bekommt im wahrsten Sinne des Wortes eine kalte Dusche von oben. Auch die beiden Maskottchen, Wuschel von der Waldeisenbahn sowie die Eule Hedwig aus dem Tierpark Weißwasser, bleiben nicht verschont. Doch sie nehmen dies, wie alle im Zug, mit etwas Humor und viel Gelassenheit auf. Nach dem Umsetzen der Lok an der ehemaligen Brikettfabrik nimmt der Zug dann Kurs auf sein Ziel im Badepark von Bad Muskau. Doch bevor er dort einrollen darf, erwartet die Märchenhexe die Kinder. Sie sollen ihr bei der Schatzsuche im landschaftlich reizvollen Bergpark helfen. An den insgesamt sechs Stationen werden Kinder und Märchenhexe schließlich fündig. Für den Lokführer in spe Tobias Pietsch ist diese Fahrt etwas Besonderes. Denn sie gehört zu seiner Ausbildung als Lokführer. „Es ist ganz wichtig, das sich junge Leute dieser Aufgabe stellen. Denn wir brauchen sie, damit auch künftig die Züge auf der Waldeisenbahn fahren können,“ sagt Uwe Schulz, der als erfahrener Lokführer seinem künftigen Kollegen mit Rat und Tat zur Seite steht.

Das Engagement der Waldeisenbahner ist, wie immer, auch in den kommenden Wochen und Monaten gefragt. So hält das Programm, neben dem normalen Fahrbetrieb, am 5. September eine Mondscheinfahrt für Romantiker bereit. Vom 11. September bis zum 13. September steht das Jubiläum 125 Jahre Waldeisenbahn als Höhepunkt des Jahres ins Haus. Da jedoch alle Großveranstaltungen bis in den Oktober hinein untersagt sind, wird es in diesem Jahr wohl auf einen erweiterten Fahrbetrieb auf den Strecken der WEM hinauslaufen. „Über die Einzelheiten an diesem Wochenende im September werden wir noch informieren“, sagt Heiko Lichnok.

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