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Erich Iltgen gestorben

Der frühere sächsische Landtagspräsident wurde 78 Jahre alt.

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Erich Iltgen war von 1990 bis 2009 Präsident des Sächsischen Landtags.
Erich Iltgen war von 1990 bis 2009 Präsident des Sächsischen Landtags. ©  dpa/Ralf Hirschberger

Dresden. Der langjährige Präsident des Sächsischen Landtags, Erich Iltgen, ist tot. Er sei am Montag nach schwerer Krankheit gestorben, bestätigte ein Landtagssprecher der Deutschen Presse-Agentur am Abend.  Der in Köln geborene Iltgen wurde 78 Jahre alt. Der CDU-Politiker stand dem Landtag von 1990 bis 2009 vor. 

„Wir trauern um einen der bedeutendsten Gründungsväter unseres Freistaats. Erich Iltgen hat den Runden Tisch des Bezirks Dresden moderiert und das sächsische Parlament nach der Wiedergründung des Freistaats als Präsident entscheidend gestaltet. Er hat dafür gesorgt, dass die Sachsen wieder eine würdige, arbeitsfähige und demokratische Volksvertretung erhalten haben. Dieser historische Verdienst bleibt unvergessen“, sagte Landtagspräsident Dr. Matthias Rößler. 

Iltgen habe sich besonders um den Aufbau des Landtags mit einer funktionierenden Verwaltung sowie um den Bau eines modernen, repräsentativen Gebäudes verdient gemacht. „In den 19 Jahren an der Spitze hat er das Parlament mit seiner sachlichen und fairen Art auch durch schwierige Zeiten geführt“, so Rößler. 

Der Landtag wird Iltgen mit einem Staatsakt ehren. Ab Mittwoch, dem 12. Juni 2019, haben Trauernde die Möglichkeit, ihre Anteilnahme in einem Kondolenzbuch zum Ausdruck zu bringen. Dieses Buch liegt im Neubau des Landtags aus. 

Am 27. Oktober 1990 wurde Iltgen zum ersten Landtagspräsidenten des neugegründeten Freistaats gewählt und stand 19 Jahre an der Spitze des Parlaments. Am 27. Mai 1992 unterzeichnete er gemeinsam mit dem damaligen Ministerpräsidenten Prof. Dr. Kurt Biedenkopf die neue sächsische Landesverfassung. 

Erich Iltgen wurde am 10. Juli 1940 in Köln geboren. Nach einer Ausbildung zum Landmaschinen- und Motorenschlosser folgte ein Studium zum Ingenieur für Landtechnik und Diplomingenieur für Heizung, Lüftung und Sanitär. Danach war er von 1964 bis 1979 als Gruppenleiter im Kraftwerksanlagenbau in Radebeul und von 1979 bis 1985 als Abteilungsleiter für Investitionen im Sächsischen Serumwerk Dresden tätig. Von 1985 bis 1988 war Iltgen Leiter der Dombauhütte der Kathedrale des Bistums Dresden-Meißen und von 1988 bis 1990 Bauamtsleiter des Bistums Dresden-Meißen.

Iltgen war Träger des Sächsischen Verdienstordens, der Sächsischen Verfassungsmedaille sowie des Großen Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. (dpa/SZ)

2009 überreichte der damalige Ministerpräsident Stanislaw Tillich Erich Iltgen das Bundesverdienstkreuz. 
2009 überreichte der damalige Ministerpräsident Stanislaw Tillich Erich Iltgen das Bundesverdienstkreuz.  © kairospress