Großenhain. Ohne etwas zu Fressen, ohne etwas zu Trinken: Über die Grenzen des Freistaates hinaus bekannt wurde jene Fellnase, die zuvor neun Tage auf dem Dach der maroden Villa – im Volksmund Fuchsbau genannt – gehockt hatte. Wahrscheinlich durch das baufällige Gebäude ins Dachgeschoss gelangt, fand der Kater völlig geschwächt nicht mehr den Weg nach unten.
Nach zwei vergeblichen Versuchen der städtischen Feuerwehr, den hilflosen Vierbeiner aus seiner Lage zu befreien, hatte sich der Tierschutzverein Großenhain eingeschaltet. Der Vorsitzende Armin Krake wandte sich mit einem eindringlichen Appell über die Facebook-Seite der Sächsischen Zeitung an die Öffentlichkeit.
Was innerhalb weniger Minuten danach geschah, werden die Tierschützer nie vergessen: Ununterbrochen gingen Hilfsangebote von Unternehmen der Region ein, die ihre Technik kostenlos zur Verfügung stellen wollten. Letztlich zur Tat schritt – weil über einen Hubsteiger verfügend, dessen Korb auf 18 Meter Höhe ausfahrbar ist – Stefan Taugnitz vom Elektrozentrum Großenhain (EZG).
Nach mehreren Stunden schnappte die von ihm installierte Lebendfalle zu. Der Kater wurde endlich vom Dach geholt. Eine ganze Zeit lang lebte das Tier, welches Bob genannt wurde, in der liebevollen Obhut der Pfötchenhilfe Priestewitz. Nach einem Zwischenaufenthalt in einer anderen Pflegestelle schlief Bob schließlich friedlich im Garten der Pfötchenhilfe 2017 für immer ein.