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Erinnerung an ermordete Roma

Vertreter aus Pirna und Decin gedenken im böhmischen Lety jener Minderheit, von der die Nationalsozialisten Hunderttausende töten ließen.

Von Thomas Möckel
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Klaus Fiedler (3.v.l.) an der Gedenkstätte Lety: Als Demokrat klar Stellung beziehen.
Klaus Fiedler (3.v.l.) an der Gedenkstätte Lety: Als Demokrat klar Stellung beziehen. © privat

Zum europaweiten Holocaust-Gedenktag für die ermordeten Sinti und Roma haben Klaus Fiedler, Koordinator der Pirnaer SPD-Arbeitsgruppe "Euroregion Elbe-Labe", sowie der Leiter des Deciner Roma-Zentrums, Miroslav Grajcar, in der südböhmischen Gedenkstätte Lety der Opfer gedacht. Gemeinsam mit Roma aus Pisek legten sie ein Blumengebinde nieder. Auf dem Gelände befand sich früher ein Konzentrationslager der Nationalsozialisten.

Nach Aussage von Fiedler ermordeten die Nationalsozialisten in der Nacht vom 2. auf den 3. August 1944 im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau über 2.800 Sinti und Roma. Insgesamt fielen über 500.000 Angehörige dieser Minderheit dem Holocaust zu Opfer. "Diese Verbrechen der Nationalsozialisten sind Mahnung und Verpflichtung gegenüber den Opfern zugleich", sagt Fiedler. Es gelte auch heute, gegen Vorbehalte und als Demokrat klar Stellung zu beziehen. 

Nach der Gedenkstunde fanden Gespräche mit Roma aus Pisek statt. Der Roma-Aktivist Matej Sarközi, der aktiv dafür gekämpft hatte, dass eine Schweinemast-Anlage, die auf dem ehemaligen KZ-Gelände in Lety stand, wieder verschwindet, erklärte, wie das Areal einmal gestaltet werden soll. Geplant ist demnach ein Park mit einem Gebäude. Darin soll eine Ausstellung zu sehen sein über das Leid der Roma, die in dem Lager interniert waren, bevor sie nach Auschwitz-Birkenau deportiert und dort ermordet wurden. Zuständig für den Erhalt und die Gestaltung der Gedenkstätte Lety ist jetzt das Museum der Roma-Kultur in Brno. 

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