Der SZ-Tipp zum Denkmaltag: Die Stadt Sebnitz öffnet erstmals eine Fabrikantenvilla und deren Garten.
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Sebnitz. Neugierige konnten bislang nur einen Blick über den Zaun auf die Villa und den großen Park am Areal Burggäßchen 10 in Sebnitz werfen. Zum Tag des offenen Denkmals gewährt die Stadt, die seit letztem Jahr Eigentümer des Areals ist, einen Einblick dahinter. Es ist das erste und auch letzte Mal. Die Stadt sucht nach einem Käufer für das Objekt. „Für uns ist das Konzept eines künftigen Eigentümers wichtig. In zweiter Linie geht es erst um das Geld“, sagt Oberbürgermeister Mike Ruckh (CDU). Einige Sebnitzer kennen das Gebäude sicherlich noch als Kindergarten. Nach der Wende wurde der geschlossen. Seitdem stand das Gebäude leer. Dementsprechend ist der Zustand. Die einstige Pracht lässt sich nur noch erahnen. Das ursprüngliche Haus wurde bereits um 1890 errichtet, mit Schnörkeln und einem Türmchen. Es wurde danach teilweise abgerissen und 1920 als Fabrikantenvilla geradlinig wiederaufgebaut. An längst vergangene Zeiten erinnert noch der große Empfangssaal. Doch bereits im Hausflur wird der Investitionsbedarf deutlich. Man kann praktisch von unten bis in die obere Etage schauen. Die Stadt als Eigentümer war aber nicht untätig. „Wir haben Nebengelasse abreißen lassen. Außerdem wurde das Dach komplett neu gedeckt. Auch gegen den Hausschwamm wurde einiges getan“, sagt Ingrid Bamme vom Bauamt.
Weitere Tipps zum Denkmaltag
Sie wird mit ihrer Kollegin Gerlinde Kaden an diesem Tag zwei Führungen anbieten. Die gehen nicht nur durch das Haus, sondern vor allem durch das eigentliche Schmuckstück: den großzügig angelegten Garten. Dieser entstand nach einer Idee des Gartengestalters Max Bertram. Das Areal ist in seiner Ursprünglichkeit erhalten und überall finden sich liebenswerte Details, wie zum Beispiel der Rosenpavillon. Um den wachsen zwar keine Rosen mehr, doch das Gerüst steht noch und muss als solches auch erhalten bleiben. Denn sowohl das Haus als auch der Park stehen unter Denkmalschutz. In dem Villengarten finden sich noch zahlreiche alte Bäume, Stufenanlagen und ein interessant angelegtes Wegenetz. Im Eingangsbereich sind noch deutlich die gleichförmigen Beete zu sehen. Die Einfassungen sind originalgetreu erhalten, sagt Gerlinde Kaden. Sie hat den Gartenplan von Max Bertram wieder herrichten lassen. Nach diesem wurde auch der Wildwuchs beseitigt, sodass die einstige Gartenstruktur wieder sichtbar ist. Führungen durch Haus und Garten gibt es am 10. September, 11 und 15 Uhr. (SZ/aw)
Röhrsdorf: Kirche, Gottesdienst 8.30 Uhr, danach bis 17 Uhr geöffnet
Maxen: Heimatmuseum und Listhus jeweils 13 bis 16 Uhr; im Blauen Häusel stündlich zwischen 11 und 17 Uhr Führungen, 12.30 Uhr Lutherlieder-Singen an der Kirche und 13 bis 15 Uhr „Offene Kirche“; im Schloss 13.30 Uhr und 14.30 Uhr Führungen durch Peter Flache, 15.30 Uhr Konzert mit Trios von Brahms und Schubert; historischer Kalkofen an der Naturbühne ist 14 bis 18 Uhr geöffnet.
Nentmannsdorf: Hofmuseum im Vierseithof Schanze, ganztägig,
Borna: Kalkwerk, 10 bis 17 Uhr, ganztägig Führungen
Bad Schandau: Nationalparkzentrum (Neuklassizistischer Theaterbau), Dresdner Straße 2b, 9 bis 18Uhr, Führung um 15 Uhr mit Michael Strobel vom Landesamt für Archäologie;
Ottendorf: Technisches Denkmal und Museum Neumannmühle, Kirnitzschtalstraße 5, 10 bis 18 Uhr, halbstündlich Führungen, älteste im Originalzustand erhaltene Sägemühle im Kirnitzschtal, Sonderausstellung 125 Jahre Patentanmeldung Bierdeckel durch Robert Sputh.
Langburkersdorf: Hofmühle, Raupenbergstraße 6, 10 bis 17 Uhr, historische Mühle von 1470, Ausstellung zum bäuerlichen Leben vergangener Zeiten; Schloss Langburkersdorf, 10 bis 17 Uhr, Besichtigung der historischen Deckenplatten im Erdgeschoss des Schlosses.
Polenz: Gesindehaus, 10 bis 17 Uhr, ehemals Teil des Schlosses Polenz, Gebäude aus Feldsteinmauerwerk, Sandsteingewänden und aufwendigen Traufgesimsen.
Stolpen: Zahlreiche private Basaltkeller aus dem 15. Jahrhundert sind zu besichtigen, teils bis drei Etagen tief. Sonderführungen auf der Burg Stolpen um 11, 14 und 15.30 Uhr. Außerdem Naturmarkt, Trödel und Krönung der 13. Basaltkönigin auf dem Markt.
Porschendorf: Dorfkirche Porschendorf mit Pfarrhaus und Friedhof, 10 bis 17 Uhr, Kirchbau von 1684, Führungen.
Hohnstein: Stadtkirche, barocke Chorturmkirche, erbaut 1725-28 nach Plan des Frauenkirchen-Baumeisters George Bähr, Führung 14 Uhr durch Wolfram Lasch.
Pirna: Mägdleinschule, Kirchplatz 10, zentraler Anlaufpunkt zum Tag des offenen Denkmals, Ansprechpartner für Fragen vor Ort; Rathaus, Turmuhrstube, 13 bis 16 Uhr, Führungen halbstündlich; Marienhaus, Am Markt 20, 11 Uhr Ausstellungsführung „Malerei – Verkehrte Welt“; Peter-Ulrich-Haus, Am Markt 3, (Tom-Pauls-Theater), Führungen 13 und 15 Uhr, kostenpflichtig, Eintritt 3 Euro; Binationales Internat, Schlossstraße 9-13, Führungen; Rahmenwerkstatt Anke Rödel, Lange Straße 17, 12 bis 17 Uhr, Vorführung historischer Techniken; Wohnhaus, Am Plan 16, Führungen; Wohnhaus, Am Planwinkel 9, 13 bis 17 Uhr, Trödelmarkt, gastronomisches Angebot, Musik; Küttner-Villa, An der Gottleuba 1, (Musikschule), Führungen 11, 12 und 13 Uhr; Stadtentwicklungsgesellschaft Pirna, Breite Straße 2, Gebäudekomplex stammt aus dem 15. Jahrhundert, 1756 von Canaletto gemalt, jetzt Museumsdepot, Führung um 10 Uhr. (Auswahl)