Von Mareike Huisinga
Pirna. Als die ersten Mitarbeiter am 22. Mai am Tierheim Pirna in Krietzschwitz ankommen, bietet sich ihnen ein trauriges Bild. Unbekannte hatten zuvor in den frühen Morgenstunden eine große Hündin an die Eingangspforte angeleint. Es handelt sich um eine Dobermann-Schäferhund-Mischung. Immerhin haben die Besitzer dem ausgesetzten Tier noch einen Napf mit Wasser und Futter hingestellt.
Dennoch bleibt ein schaler Nachgeschmack. Auch Tierheimleiterin Meika Jehn fragt sich, wie man so mit einem Haustier umgehen kann. Sie hat die Vermutung, dass die Besitzer die Aufnahmegebühr sparen wollten, die das Tierheim normalerweise erhebt. Je nach Alter des Tieres beträgt diese Summe 160 bis 214 Euro.
Jehn weist jedoch darauf hin, dass das Tierheim bei finanziellen Problemen der Besitzer auch offen für Gesprächen sei. Man werde immer eine gute Lösung für beide Seiten finden, unterstreicht die Tierheimchefin.
Die Hündin wurde bereits über Facebook ins Netz gestellt. Jehn und ihr Team haben die Hoffnung, dass der Vierbeiner erkannt wird, und das Tierheim somit Hinweise auf den Besitzer erhält. „Da der Hund einfach ausgesetzt wurde, fehlen uns wichtige Informationen, wie zum Beispiel Impfnachweise, Alter oder Daten über Unverträglichkeiten“, zählt Meika Jehn auf.
Die Fundtierzeit beträgt drei Wochen, danach soll die jetzt ausgesetzte Hündin vermittelt werden.
Leider ist die Dobermann-Dame kein Einzelfall. Erst Anfang Mai wurde eine Terrier-Hündin am Tierheim ausgesetzt. Auch hier keine Spur von den Besitzern. Für diese Hündin gibt es ein glückliches Ende. Sie wurde vor Kurzem an eine liebevolle Familie vermittelt.