Von Jens Mende und Mario Luisen
Cottbus. Mit der Zwischenbelohnung will sich Jörg Böhme gar nicht lange aufhalten. Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa hat der ehemalige Vizeweltmeister Böhme für die restlichen acht Spiele den Auftrag, den FC Energie im Abstiegskampf als Cheftrainer zu führen. Für den zunächst als Interimscoach beschäftigten Böhme zählt aber vorrangig die nächste Aufgabe gegen 1860 München.
„Wir arbeiten weiter, von Woche zu Woche. Jetzt bereiten wir uns auf München vor“, erklärte Böhme mit Blick auf das nächste Heimspiel am Mittwoch (17.30 Uhr). Nach monatelanger Tristesse könnte der Lausitzer Fußball-Zweitligist mit einem weiteren Sieg erstmals seit dem 13. Spieltag den letzten Platz verlassen. Nach dem dritten Sieg im vierten Spiel unter dem Trainer-Neuling sieht der FC Energie wieder Licht am Ende des Tunnels. Zum zunächst angestrebten Relegationsplatz 16 fehlen nur noch zwei Punkte, es waren schon einmal acht.
Böhme hat nach dem sportlichen Zwischenhoch auch ohne offizielles Gespräch mit der Vereinsspitze die Gewissheit, zumindest bis Saisonende das Team weiter zu führen. Die Suche nach einem möglichen neuen Coach ruht derzeit beim Cottbuser Club. Bisher hat es keine Gespräche mit einem anderen Kandidaten gegeben. Dagegen treibt der Verein die Verpflichtung eines neuen Sportdirektors voran. Der RBB hatte schon nach dem 3:1 bei Arminia Bielefeld in der Sendung „Sportplatz“ berichtet, dass Böhme die aktuelle Spielzeit als Chef beenden soll.
Relegationsplatz wieder in greifbarer Nähe
Sowohl Bielefeld als auch Dynamo Dresden liegen nun in Schlagdistanz. „Die Löwen können kommen, wir freuen uns auf sie“, schickte Sven Michel schon einmal eine Kampfansage in Richtung München. „Jetzt wird es interessant, jetzt können wir es wirklich schaffen“, kündigte Ivica Banovic an. Mit einfachem, aber erfolgreichem Fußball hat sich Energie zurückgekämpft. Und in knapp zwei Wochen kommt Dynamo zum nächsten Abstiegs-Endspiel nach Cottbus. Auch Torjäger Boubacar Sanogo kommt immer besser in Fahrt. In Bielefeld erzielte er seine Saisontreffer Nummer neun und zehn.
„Mit jedem Sieg wächst das Selbstvertrauen. Wir haben in Bielefeld drei Auswärtstreffer erzielt - das gibt uns einen zusätzlichen Schub“, unterstrich Verteidiger Alexander Bittroff und demonstrierte neuen Mut: „Wir wollen nicht absteigen. Wir wollen weiter für Energie in der 2. Liga spielen.“
Diesem Ziel ordnet auch Böhme alles unter. Die langfristige persönliche Zukunft stellt der Trainer erst einmal zurück. „Ich besitze einen Vertrag bis 2015, unabhängig von der sportlichen Situation und der Liga. Alles andere ist nicht meine Entscheidung“, sagte Böhme. Die Spieler würden gern mit ihm langfristig weiterarbeiten. „Er kommt gut mit der Mannschaft klar und wir kommen gut mit ihm klar“, betonte Marco Stiepermann im RBB. (dpa)