Hoyerswerda
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Erste Gäste in der Insektenlounge

Wenn der Zoo wieder öffnet, erwartet die Besucher ein begehbares Insektenhotel.

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Die Mauerbiene macht sich eines der vielen Bambusröhrchen zunutze, die Zoopädagogin Silke Kühne im neuen Insektenhotel drapiert hat. Auch viele andere Materialien sollen allerhand Insekten anziehen.
Die Mauerbiene macht sich eines der vielen Bambusröhrchen zunutze, die Zoopädagogin Silke Kühne im neuen Insektenhotel drapiert hat. Auch viele andere Materialien sollen allerhand Insekten anziehen. © Foto: Zoo Hoyerswerda

Hoyerswerda. Derzeit entsteht im Zoo Hoyerswerda ein neues Highlight, aber noch ist es nicht ganz fertig. Bei dieser besonderen Erweiterung handelt sich um eine sogenannte Insektenlounge. Die ersten Bewohner sind schon eingezogen. Es summt und brummt bereits kräftig. „Vor allem Mauerbienen nutzen jetzt schon die vielen Bambusröhren und den Lehm, um ihre Brutkammer einzumauern“, erklärt Silke Kühn. Die Mauerbiene füllt das Röhrchen mit Nektar und Pollen, danach wird ein Ei zu diesem Futtervorrat gelegt und anschließend das Röhrchen mit Lehm verschlossen.

Die Zooschulpädagogin hat in den vergangenen Wochen die einzelnen „Zimmer“ des vier Meter umfassenden Insektenhotels mit Bambus, Schilf, Totholz und angebohrtem Holz sowie Strangfalzziegel und Tannenzapfen gut bestückt. Aber auch Lehm und Schneckenhäuser, in denen manche Bienen leben, bieten künftig unzähligen Insekten einen Lebensraum. „Es freut mich sehr, dass sich jetzt schon die ersten Insekten hier einnisten. Dass es so schnell angenommen wird, damit hätte ich nicht gerechnet“, zeigt sich Silke Kühn begeistert. Ihr liegen besonders die heimischen Arten am Herzen. Deshalb hat sie auch gleich die Patenschaft für die Insektenlounge übernommen. Künftig wird sie sich gemeinsam mit den „Zoo-Kids“ um das riesige Insektenhotel kümmern. 8 Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren sind derzeit in der Zoo-AG aktiv und haben sich diesen Namen gegeben. Das Angebot besteht seit September letzten Jahres. Dabei werden in der Arbeitsgemeinschaft theoretische Aspekte mit praktischen Tätigkeiten verknüpft. Und so ist ein weiteres Projekt der Zoo-AG „Ökozoonien“, als Teil der Fasanerie. Dort wird heimischen Vögeln und Nagetieren Unterschlupf geboten sowie Nistmöglichkeiten. Hier haben die „Zoo-Kids“ beispielsweise beim Bau von Nistkästen geholfen und einen Kompost angelegt.

Nun muss an dem besonderen Insektenhotel nur noch die Bepflanzung mit nützlichen und insektenfreundlichen Pflanzen vervollständigt werden. Eine Liege für den entsprechenden Wellnessfaktor steht schon parat. Auf ihr können die Besucher verweilen und sich künftig von dem Summen und Brummen der Tierchen verwöhnen lassen.

Im letzten Jahr wurde die Idee der einzigartigen Insektenlounge durch den Sächsischen Mitmachfond mit einem Preisgeld von 10.000 Euro prämiert.

Aktuell muss der Zoo Hoyerswerda auf seine Gäste verzichten, wie vielerorts aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung des Infektionsrisikos mit dem SARS-CoV-2. Der Zoo ist zwar für Besucher weiterhin geschlossen, aber bleibt über die Präsenz aufverschiedenen Social-Media-Plattformen im Internet mit seinen Interessenten verbunden. Und so steht auch einem digitalen Besuch nichts im Weg.

Unterstützung in der derzeitigen Notlage erhofft sich der Zoo durch Spenden, mit der Übernahme einer Tierpatenschaft oder dem Gutscheinkauf. (pm/JM)

Kontaktmöglichkeiten

Weitere Informationen zu Spenden, Patenschaften und Gutscheinen unter:
www.kulturzoo-hy.de
Tel. 03571 20937700
[email protected]

Die Mauerbiene macht sich eines der vielen Bambusröhrchen zunutze, die Zoopädagogin Silke Kühne im neuen Insektenhotel drapiert hat. Auch viele andere Materialien sollen allerhand Insekten anziehen.
Die Mauerbiene macht sich eines der vielen Bambusröhrchen zunutze, die Zoopädagogin Silke Kühne im neuen Insektenhotel drapiert hat. Auch viele andere Materialien sollen allerhand Insekten anziehen. © Foto: Zoo Hoyerswerda