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Erste Pflöcke sind eingeschlagen

Neben dem ehemaligen Großröhrsdorfer Krankenhaus soll bald gebaut werden. Der Rat beschäftigt sich mit dem Plan.

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© Matthias Schumann

Von Reiner Hanke

Großröhrsdorf. Derzeit hätte es der Bagger schwer, ins Erdreich an der Stiftstraße in Großröhrsdorf einzudringen. Der Frost hat das Areal fest im Griff. Aber hellrote Holzpflöcke deuten schon darauf hin, dass hier bald Bewegung in den Rasen kommen soll. Um der anhaltenden Nachfrage nach Wohnbaugrundstücken sowohl für Großröhrsdorfer als auch Zuzügler Rechnung zu tragen.

In der Sitzung des Stadtrates am heutigen Dienstag, dem 27. Februar, ab 19 Uhr, geht es um den nächsten Schritt Richtung Baustart, den Beschluss zum Bebauungsplan. Der wurde im Dezember/Januar öffentlich ausgelegt.

Nun muss sich der Stadtrat mit den Hinweisen und Einwänden befassen. Einige Hinweise formeller Natur von Behörden wurden bereits eingearbeitet, andere sind bei weiterführenden Planungen, die noch kommen, zu berücksichtigen. So gibt es Hinweise zum Beispiel zur Beheizung der Gebäude mit Erdwärme oder zur Stromversorgung. Außerdem ist eine archäologische Begleitung der Erdarbeiten zu berücksichtigen. Die Archäologen rücken quasi mit den ersten Baggern an. Sie suchen nach Spuren mittelalterlichen Lebens, das eventuell zu finden sein könnte.

Schaden schwere Baufahrzeuge der Straße?

Zwei umfangreiche Stellungnahmen kamen von Bürgern aus der Nachbarschaft um die Bismarck- und Steinstraße, wo man das Vorhaben natürlich beobachtet. Da geht es vor allem um die verlängerte Bismarkstraße und ihre Bedeutung für die Erschließung im östlichen Teil des Geländes. Die sei für schwere Baufahrzeuge nicht geeignet und könnte Schaden nehmen, heißt es unter anderem. Der Zustand soll nun vor Baubeginn dokumentiert werden, um die Straße im Nachgang wieder herstellen zu können, schlägt die Stadt vor.

Überhaupt bereitet der kommende Bauverkehr Anwohnern im Bereich Bismarckstraße/Am Steinbruch offenbar Sorgen. So rechnen sie mit Beeinträchtigungen. Die Stadt rechnet ihrerseits derzeit nicht mit „maßgeblichen Einschränkungen“. Es sei eine „normale Nutzung öffentlicher Straßen“. Zugleich heißt es zu den Stellungnahmen, die Bedenken sollen im Zuge der kommenden Planungsschritte auch eine Rolle spielen.

Acht Einfamilienhäuser geplant

Gebaut werden sollen acht Einfamilienhäuser. Die künftigen Bewohner kommen insbesondere aus Nachbarorten und Dresden. Die Grundstücksgrößen bewegen sich zwischen 750 und 1 300 Quadratmetern. Die Preise zwischen 64 000 und 90 000 Euro. Den Verkauf der Grundstücke an die Bauherren beschloss der Stadtrat Ende des vergangenen Jahres mit großer Mehrheit. Eines fiel damals auf: Gegenstimmen beziehungsweise Enthaltungen gab es von zwei Stadträtinnen der CDU-Fraktion.

Anette Böhme, zugleich Kitaleiterin, erklärte im Nachgang. Natürlich freue auch sie sich, wenn junge Familien nach Großröhrsdorf ziehen. Aber gerade auf dem Areal waren die Erzieherinnen bisher gern unterwegs mit den Kitakindern. Für die Mädchen und Jungen sei es ein Stück Freiheit zum Toben und Rennen. Denn die Gegend sei ja dicht besiedelt. Auch Spaziergänger seien dort oft auf dem Weg zum Wald zu beobachten. Es müsse auch nicht jede Wiese zugebaut werden, schätzt die Stadträtin ein.

Auf dieser werden wohl bald neue Häuser stehen, das steht fest. Im Frühjahr soll es ja losgehen, wenn alles klappt, kündigte der Projektkoordinator der Firma Einsle-Consult Ende des Vorjahres an. Es habe auch noch mehr Bewerber gegeben, schätzt er ein. Das zeugt vom Interesse künftiger Bauherren, sich in Großröhrsdorf niederlassen zu wollen. Doch zuerst muss sich jetzt der Stadtrat mit den Hinweisen zum aktuellen Bebauungsplan beschäftigen. Die Sitzung beginnt 19 Uhr im Rathaus.