Erste Wirbelsäulen-OP im Krankenhaus Weißwasser
Als der Mediziner vor knapp drei Wochen seinen Job im Krankenhaus Weißwasser aufnahm, erhielt die Klinik nicht nur einen neuen Chefarzt der Unfallchirurgie – der Posten war seit Sommer 2019 unbesetzt –, sondern sie bekam gleichzeitig einen Spezialisten für Endoprothetik, Trauma- und Wirbelsäulenchirurgie. Dadurch konnte das Leistungsspektrum erweitert werden.
Am Dienstag dieser Woche führte El-Jaam erstmals in Weißwasser eine Wirbelsäulen-Operation durch, bei der die sogenannte Kyphoplastie angewandt wurde. Es ist ein OP-Verfahren mit minimalinvasiven Eingriffen, das bei Wirbelbrüchen zur Anwendung kommt. Dabei wird mit zwei kleinen Hautschnitten am Rücken in Höhe des gebrochenen Wirbels inzidiert. Mit einer Stahlkanüle wird in den gebrochenen Wirbelkörper eingegangen und Zement eingebracht. Patienten haben nach diesem Eingriff keine Einschränkungen und können Lebensgewohnheiten wie zuvor ausüben.
Von dieser Technik, die der aus dem Libanon stammende El-Jaam seit Jahren bereits als Ober- und Chefarzt unterschiedlicher deutscher Kliniken anwendet, profitierte nun die 83-jährige Weißwasseranerin Helga Mietzke. „Ich kann endlich wieder ohne Schmerzen laufen! Es war so furchtbar vorher, ich bin vor Schmerzen gekrochen“, so die 1937 geborene Patientin, die sich sehr zufrieden mit der Operation zeigt. „Ich fühle mich hier im Kreiskrankenhaus sehr gut aufgehoben. Ein liebevolles Team, aufmerksam und angenehm“, ergänzt sie. Auch der 56-jährige Chefarzt El-Jaam äußerst sich sehr zufrieden mit den Bedingungen des Kreiskrankenhauses. „Ich habe hier ein sehr kompetentes Team und hervorragende OP-Ausstattung“, lobt er.
Obwohl das Kreiskrankenhaus Weißwasser mit rund 180 Planbetten als kleines Haus und Klinik der Grund- und Regelversorgung gilt, verfügt es über Chirurgie, Innere Medizin, Gynäkologie, Kinderheilkunde, Intensivmedizin und Radiologie. Etwa 60 Ärzte und 155 Pflegekräfte sowie weitere 115 Mitarbeiter in Labor, OP, Physiotherapie und anderen Krankenhauseinrichtungen sichern das Grundspektrum ab, zu dem ab sofort auch minimalinvasive Wirbelsäulen-OPs gehören.