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Erster Risikokapitalfonds für den Osten

Hauptgeldgeber für hoffnungsvolle Start-ups sind der Leipziger Energiekonzern VNG und die Sächsische Aufbaubank.

Von Nora Miethke
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Wagniskapital für junge Unternehmen.
Wagniskapital für junge Unternehmen. © Symbolbild/dpa

Eric Weber, Gründer und Geschäftsführer des Leipziger Spinlab hat es geschafft. Auf seine Initiative hin ist der „Smart Infrastructure Ventures“-Fonds entstanden, der erste private Risikokapitalfonds in den neuen Bundesländern. Er soll deutschlandweit in Gründerteams mit Geschäftsmodellen aus den Bereichen Smart City, Energie und E-Health investieren. Der Fonds startet mit einem Volumen im „niedrigen zweistelligen Millionenbereich“, teilte der Leipziger Energiekonzern VNG als einer der Ankerinvestoren am Montag mit. Eric Weber hatte im März auf einer Start-up-Konferenz in Dresden angekündigt, dass der Fonds zunächst acht bis zehn Millionen Euro Kapital einsammeln will.

VNG und die Sächsische Aufbaubank sind die beiden Hauptinvestoren. Weitere Geldgeber können noch aufgenommen werden, heißt es. Die ersten Investments sind ab September diesen Jahres geplant. Aufgebaut hat Weber den Fonds gemeinsam mit den beiden Ex-Londonern Björn Bauermeister, ehemals Investmentbanker bei der BNP Paribas, und Dirk Frohnert, zuvor Fondsmanager bei JP Morgan. Diese beiden werden den Fonds managen. Sie haben bereits erfolgreich als Business Angels in Firmen investiert und waren zum Beispiel am britischen Einhorn „Revolut“ beteiligt. Als Einhorn werden Start-ups bezeichnet, die vor dem Gang an die Börse eine Unternehmensbewertung von einer Milliarde US-Dollar erreichen.

Der Risikokapitalfonds kann auf starke Partner in der sächsischen Wirtschaft und Gründerszene setzen. So hat das Spinlab schon 50 junge Unternehmen erfolgreich im Gründungsprozess begleitet. Durch diese Erfahrungen und das Netzwerk kann das Spinlab-Team eine Reihe attraktiver Investitionsvorschläge machen – vor allem für die Region Mitteldeutschland und „natürlich auch außerhalb des Spinlabs“ betont Weber.

„Das Thema Innovation ist ein wichtiger Baustein unserer Strategie VNG 2030+. Deshalb sind wir gern bereit, die regionale Gründerszene ganzheitlich zu unterstützen“, begründet Bodo Rodestock, Finanzvorstand der VNG, das Engagement des Unternehmens. Mitteldeutschland brauche Ideen, Visionen und Ziele für die digitale Wende. Die Start-ups aus dem Smart Infrastructure Hub, der im Spinlab angesiedelt ist und ebenfalls von Weber geleitet wird, würden dazu einen wichtigen Beitrag leisten, so Rodestock.

Auch Gudrun Wojahn, Bereichsleitern Kredit der SAB, betrachtet es als eine Hauptaufgabe der Förderbank des Freistaates Sachsen, Gründungen zu unterstützen. Ziel sei es, mit den Fonds-Partnern Finanzierungen für innovative Start-ups auf eine breitere Basis zu stellen. Zu den Partnern gehört auch die Handelshochschule Leipzig.