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Es fuhr einmal ein Autoreisezug

Berlin. Die Ära der Autoreisezüge geht in Berlin zu Ende. Am 26. April werde zum letzten Mal ein solcher Zug fahren, teilte eine Bahn-Sprecherin der Berliner Zeitung mit. Das Angebot war in den vergangenen...

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Berlin. Die Ära der Autoreisezüge geht in Berlin zu Ende. Am 26. April werde zum letzten Mal ein solcher Zug fahren, teilte eine Bahn-Sprecherin der Berliner Zeitung mit. Das Angebot war in den vergangenen Monaten bereits schrittweise abgebaut worden – bis nur noch die Verbindung nach München übrigblieb. Künftig gebe es für Bahngäste auf dieser Strecke das Angebot, ihr Auto oder Motorrad mit dem Lastwagen befördern zu lassen, hieß es. Die Autobesitzer würden mit einem normalen Reisezug fahren. Von Berlin aus fuhren jahrelang Autozüge etwa nach Bozen (Italien), Narbonne (Frankreich) und Innsbruck (Österreich).

Ende vergangenen Jahres hatte das Nachrichtenmagazin Der Spiegel berichtet, dass die Deutsche Bahn den kompletten Ausstieg aus dem Verkehr mit Autoreisezügen erwäge. Der Verkehr mit Autozügen sei als reiner Saisonverkehr wirtschaftlich generell schwierig zu gestalten. Das Geschäft mit den Autoreisezügen ist seit Jahren rückläufig. Es wird von gut 200 000 der jährlich 130 Millionen Fahrgäste im Fernverkehr der Bahn gebucht. Die Hauptreisezeit liegt zwischen Mai und Oktober. Etwa 80 Prozent der Kunden nutzen es in dieser Zeit. Manche der Transportzüge seien so alt, dass sie nach und nach die Betriebsgenehmigung verlören. Neuanschaffungen seien schwierig, weil die Wagen nicht mehr hergestellt würden. Das Pilotprojekt, das in Berlin erprobt wird, soll bis Jahresende dauern. Ein Bahnsprecher sagte, die übrigen 15 Autoreisezug-Verbindungen blieben unverändert. (dpa)