Politik
Merken

EU-Kommission stellt strenges Lieferkettengesetz vor

EU-Kommission stellt ihren Entwurf für ein neues Lieferkettengesetz vor. Für Unternehmen könnte das strengere Regeln gegen Menschenrechtsverstöße und Umweltzerstörung bedeuten.

 2 Min.
Teilen
Folgen
Die EU-Kommission stellt am Mittwoch einen Gesetzesvorschlag für ein strenges Lieferkettengesetz vor.
Die EU-Kommission stellt am Mittwoch einen Gesetzesvorschlag für ein strenges Lieferkettengesetz vor. © Aaron Chown/PA Wire/dpa (Symbolbild)

Auf größere Unternehmen in der EU könnten bald strengere Regeln gegen Menschenrechtsverstöße und Umweltzerstörung in ihren Lieferketten zukommen. Die EU-Kommission stellt an diesem Mittwoch einen Gesetzesvorschlag vor, mit dem Firmen zur Rechenschaft gezogen werden können, wenn sie nicht darauf achten, dass ihre Lieferanten sich an bestimmte Mindeststandards halten.

In einem Entwurf heißt es, dass Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern betroffen seien. Für Branchen mit einem hohen Risiko für Verstöße gegen Arbeits- und Umweltstandards soll die Grenze bei 250 liegen. Der Entwurf liegt der Deutschen Presse-Agentur vor und kann noch geändert werden.

In Deutschland sind die Regeln weniger streng: Unternehmen mit mehr als 3.000 Angestellten müssen ab 2023 sicherstellen, dass in ihren Lieferketten Menschenrechte eingehalten werden und die Umwelt nicht zerstört wird.

Über Lieferkettengesetze wird schon länger diskutiert

Ein Jahr später sinkt diese Grenze auf 1.000. Bei Verstößen sind Bußgelder und der Ausschluss von öffentlichen Ausschreibungen vorgesehen. Der Bundestag hat im vorigen Juni das entsprechende Gesetz verabschiedet. Sollten die EU-Länder und das EU-Parlament dem Vorschlag der Kommission zustimmen, müsste das deutsche Lieferkettengesetz voraussichtlich angepasst werden.

Über Lieferkettengesetze wird schon länger diskutiert. Größere Öffentlichkeit bekommt das Thema zumeist, wenn Missstände wie Kinderarbeit und Hungerlöhne in Entwicklungsländern ans Licht kommen oder es zu schweren Arbeitsunfällen kommt. So stürzte 2013 etwa in Bangladesch eine achtgeschossige Textilfabrik in knapp 90 Sekunden ein. Rund 1.100 Menschen starben in den Trümmern. (dpa)