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EU-Staaten finden Kompromiss bei Öl-Embargo gegen Russland

Das Öl-Embargo gegen Russland kommt - jedoch wegen Ungarn stark eingeschränkt. Der EU-Ratspräsident spricht dennoch von maximalem Druck auf Russland.

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Tanks von Transneft, einem staatlichen russischen Unternehmen im Ölterminal von Ust-Luga. Die EU-Staaten haben sich beim geplanten Öl-Embargo gegen Russland auf einen Kompromiss verständigt.
Tanks von Transneft, einem staatlichen russischen Unternehmen im Ölterminal von Ust-Luga. Die EU-Staaten haben sich beim geplanten Öl-Embargo gegen Russland auf einen Kompromiss verständigt. © Igor Russak/dpa (Symbolbild)

Brüssel. Die EU-Staaten haben sich im Streit um das geplante Öl-Embargo gegen Russland auf einen Kompromiss verständigt. Mehr als zwei Drittel der russischen Öl-Lieferungen in die EU sollen von dem Einfuhrverbot betroffen sein, wie EU-Ratspräsident Charles Michel in der Nacht zum Dienstag während eines Gipfeltreffens in Brüssel mitteilte. Der Belgier schrieb auf Twitter von "maximalem Druck auf Russland", um den Krieg gegen die Ukraine zu beenden.

Nach Angaben von Diplomaten sieht der Kompromiss konkret vor, auf Drängen Ungarns hin vorerst nur russische Öl-Lieferungen über den Seeweg zu unterbinden. Per Pipeline erfolgende Transporte sollen zunächst weiter möglich sein.

Ungarn wird sich so erst einmal weiter auf dem Landweg über die riesige Druschba-Leitung mit russischem Öl versorgen können. An ihr sind auch Raffinerien in Ostdeutschland und Polen sowie in der Slowakei und Tschechien angeschlossen. Deutschland und Polen haben allerdings bereits deutlich gemacht, dass sie nicht von der Ausnahme für Pipeline-Öl profitieren wollen.

Ungarn hatte vor dem Durchbruch beim Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs in Brüssel wochenlang auf seine große Abhängigkeit von russischem Öl verwiesen und eine Einigung auf ein Embargo blockiert.

Relevant war das auch deswegen, weil es Teil eines ganzen Sanktionspaketes ist. Dieses sieht neben dem Öl-Embargo auch vor, die größte russische Bank, die Sberbank, aus dem Finanzkommunikationsnetzwerk Swift auszuschließen. Zudem sollen Russlands staatlicher Fernseh-Nachrichtensender Russia 24 (Rossija 24) sowie die ebenfalls staatlichen Sender RTR Planeta und TV Centre in der EU verboten werden. (dpa)