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Ex-AfD-Mitglied bestätigt Ambitionen des "Flügel" 

Offenbar will die mutmaßlich rechtsextreme Sammelbewegung innerhalb der Partei auch an der Neiße die Macht übernehmen. 

Von Thomas Mielke
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Björn Höcke, Thüringer AfD-Chef, gilt als Spitze der parteiinternen Bewegung "Der Flügel", den der Verfassungsschutz verdächtigt, rechtsextrem zu sein. Offenbar haben Anhänger vor einer Woche in Niesky versucht, die Macht an der Neiße zu übernehmen.
Björn Höcke, Thüringer AfD-Chef, gilt als Spitze der parteiinternen Bewegung "Der Flügel", den der Verfassungsschutz verdächtigt, rechtsextrem zu sein. Offenbar haben Anhänger vor einer Woche in Niesky versucht, die Macht an der Neiße zu übernehmen. © Archivfoto: Christian Charisius/dpa

Es wird immer klarer, dass der mutmaßlich rechtsextreme "Flügel" innerhalb der AfD auch an der Neiße die Macht in der Partei übernehmen will. Beobachter hatten bereits nach dem Kreisparteitag am 20. Januar in Niesky von einem Machtkampf zwischen den Realpolitikern und den Flügel-Anhängern gesprochen. So berichtete die SZ darüber. Der AfD-Kreisvorsitzende Tino Chrupalla bestreitet das. Nun hat Conrad Siebert aus Oybin, der nach dem Parteitag aus der AfD ausgetreten ist, den Eindruck im SZ-Interview (bitte Link anklicken) bestätigt.

Die AfD-Sammlungsbewegung „Der Flügel“ um den Thüringer AfD-Landesvorsitzenden Björn Höcke wird vom Bundesamt für Verfassungsschutz eigenen Angaben nach verdächtigt, "extremistische Bestrebungen"zu verfolgen. "Das durch den „Flügel“ propagierte Politikkonzept ist auf die Ausgrenzung, Verächtlichmachung und weitgehende Rechtlosstellung von Ausländern, Migranten, insbesondere Muslimen, und politisch Andersdenkenden gerichtet", heißt es unter anderem in einer Mitteilung des Amtes. "Es verletzt die Menschenwürdegarantie sowie das Demokratie- und das Rechtsstaatsprinzip. Die Relativierung des historischen Nationalsozialismus zieht sich zudem wie ein roter Faden durch die Aussagen der „Flügel“-Vertreter." Der Fortbestand eines organisch-einheitlichen Volkes werde vom „Flügel“ als höchster Wert angesehen, der einzelne Deutsche als Träger des Deutschtums wertgeschätzt.  Ziel des „Flügels“ sei "ein ethnisch homogenes Volk, welches keiner „Vermischung“ ausgesetzt sein soll" . Zudem würden sich „Flügel“-Vertreter gegen das Demokratie- und das Rechtstaatsprinzip wenden. Einzelne Mitglieder des „Flügels“ weisen nach Informationen des Amtes Bezüge zu bereits extremistisch eingestuften Organisationen auf.

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