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Experimente mit den Dippser Märkten

Bisher organisiert die Stadtverwaltung den Weihnachtsmarkt. Doch das kostet mehr Geld, als es einbringt.

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© Egbert Kamprath

Dippoldiswalde. So schön der Weihnachtsmarkt in Dippoldiswalde auch an vielen Tagen sein mag, kostet er die Stadtverwaltung doch gutes Geld. Ein Minus von rund 15 400 Euro pro Jahr hat sie aus den Ergebnissen der Vergangenheit errechnet. Das muss sich ändern, damit Dipps seine Finanzen wieder in Ordnung bringt. Dafür hat Oberbürgermeister Jens Peter (Freie Wähler) dem Stadtrat vorgeschlagen, die Betreibung aller Märkte in Dippoldiswalde auszuschreiben. Dazu gehören drei Märkte. Der, den die Stadt am dringendsten loswerden will, ist der Weihnachtsmarkt, weil er eben Kosten mit sich bringt. Die beiden anderen sind die Wochenmärkte in Dippoldiswalde und Schmiedeberg. Die gibt es sozusagen als Bonbon mit dazu. Denn sie bringen Geld ein, rund 5 000 Euro im Jahr. Die Stadtverwaltung erhofft sich, eher Interessenten zu finden, wenn sie nicht nur den Verlustbringer anbietet.

An dieser Paketlösung gab es aber Kritik. „Weihnachtsmarkt und Wochenmarkt sind zwei Bereiche, die nicht zusammenpassen“, sagte Falk Kühn-Meisegeier (Freie Wähler). Auch Marco Mätze (Linke) kritisierte diese Bündelung. Es wäre durchaus vorstellbar, dass ein Verein zwei Wochen lang den Weihnachtsmarkt betreibt. „Aber kann der das ganze Jahr jede Woche den Markt in Dipps und Schmiedeberg organisieren?“, fragte er.

Schließlich entschied sich der Stadtrat, bei einer Ausschreibung mehrere Möglichkeiten anzubieten. Interessenten können sich für das komplette Paket mit Weihnachtsmarkt und allen Wochenmärkten bewerben, sie können aber auch nur für den Weihnachtsmarkt oder die Wochenmärkte mitbieten. „Vielleicht hat jemand eine tolle Idee, welche die Stadt insgesamt voranbringt“, hofft Katrin Fröhlich (Freie Wähler).

Jens Mücklich (CDU) brach eine Lanze für den Wochenmarkt in der jetzigen Form. „Der bringt Kunden für die Gewerbetreibenden in die Stadt. Ich bin dagegen, dass mit einer solchen Sache irgendwelche Experimente gemacht werden. Da dürfen wir keine Luft ranlassen. Das wäre grob fahrlässig.“ Dem schlossen sich andere Stadträte an.

Dennoch probieren es die Dippoldiswalder einmal, ob sich Interessenten finden, welche die Märkte in der Stadt betreiben. Mit elf gegen sechs Stimmen entschied sich der Stadtrat für die Ausschreibung. Bis 26. Januar 2017 haben jetzt Firmen, Privatpersonen oder Vereine, welche einen Markt organisieren wollen, die Möglichkeit, sich bei der Stadtverwaltung dafür zu melden. Ihr Ziel ist, dass ein eventueller Interessent schon den Weihnachtsmarkt 2017 übernehmen sollte.