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Falsch-Vorwürfe beschäftigen Landtag erneut

Weil sie Kritik übten, wurden den ehemaligen Leitern des Oberlausitzer Biosphärenreservats gekündigt. Zu Unrecht.

Von Kerstin Fiedler
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Astrid Mrosko wurde aus fadenscheinigen Gründen gekündigt. Obwohl ein Gericht die Vorwürfe als haltlos eingestuft hat, blieb eine öffentliche Rehabilitierung aus.
Astrid Mrosko wurde aus fadenscheinigen Gründen gekündigt. Obwohl ein Gericht die Vorwürfe als haltlos eingestuft hat, blieb eine öffentliche Rehabilitierung aus. © Archivfoto: SZ/Uwe Soeder

Dresden/Wartha. Andreas Skomudek ist sauer. Der ehemalige Bürgermeister von Guttau hat jahrelang mit Astrid Mrosko und Peter Heyne zusammengearbeitet. Beide haben als Leiter das Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft entwickelt. Vor drei Jahren jedoch wurde vom neuen Dienstherrn, dem Staatsbetrieb Sachsenforst, eine Krankheit von Peter Heyne zunächst ausgenutzt, um umzustrukturieren. Nachdem Heyne und Mrosko sich mit ihren Befürchtungen, dass mit Sachsenforst nur noch wirtschaftliche Ziele im Biosphärenreservat verfolgt werden, an das Umweltministerium gewandt haben, hatte Sachsenforst sie daraufhin der Korruption, Vorteilsnahme und Untreue bezichtigt. Die Vorwürfe haben sich im Nachhinein als haltlos erwiesen.

Astrid Mrosko und Peter Heyne waren lange Jahre das Gesicht der Verwaltung im Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft. Es war sozusagen ihr Lebenswerk. Doch nach der Übernahme der Einrichtung durch Sachsenforst gab es Probleme. Die beiden Leiter waren mit Entscheidungen, die ihre neuen Vorgesetzten trafen, nicht einverstanden. Sie versuchten, auf die Situation aufmerksam zu machen. 

Nach den Bedenken wird Astrid Mrosko gekündigt, Peter Heyne wird versetzt. Er kündigt wenig später von sich aus. Die Gerichtsverhandlungen ergeben, dass die Vorwürfe haltlos sind. Da sich aber niemand im Ministerium um den Vorgang kümmert, haben Mitarbeiter des Biosphärenreservats, der Reservatsrat, Bürgermeister der Region und Naturschützer eine Petition an den Landtag eingereicht. Das war bereits 2016. Der Petitionsausschuss prüfte und der Landtag verlangte, dass der Freistaat die beiden Mitarbeiter öffentlich rehabilitieren muss. Doch es gab nur ein Gespräch mit Umweltminister Thomas Schmidt (CDU).

Montag tagt der Petitionsausschuss

Die gesamte Vorgehensweise gefällt Andreas Skomudek überhaupt nicht. „Wir waren mit den Ausführungen des Umweltministeriums nicht zufrieden und haben das gegenüber dem Petitionsausschuss erklärt“, sagt Skomudek. Keiner habe die Verantwortung für die „unterlassene Fürsorgepflicht und die fragwürdigen arbeitsrechtlichen Entscheidungen übernehmen“ wollen. 

Allerdings, und das ärgert Skomudek noch mehr, bekommt man auf so eine Beschwerde nur mitgeteilt, dass mit dem Schreiben des Ministeriums, das im Juni als Pressemitteilung herausgegeben wurde, die Petition erledigt sei. „Es erfolgt also in so einem Verfahren keine Anhörung oder Überarbeitung“, sagt Andreas Skomudek. Also bleibt wieder nur, ein Verfahren anzustrengen. „Da kann man die Wiedereinsetzung der Petition verlangen oder eine neue stellen. Ich habe mich zu dem ersten Verfahren entschieden und nun die Mitteilung bekommen, dass dem zugestimmt wurde“, sagt Andreas Skomudek. 

Am 17. Dezember, also nächsten Montag, tagt nun noch einmal der Petitionsausschuss. Und im kommenden Jahr muss sich das Ministerium noch einmal damit befassen. „Wenn man sich so arrogant verhält, muss man eben noch einmal nachsitzen“, sagt Andreas Skomudek.