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Der richtige Kindersitz

Babyschale und Co. müssen nicht nur sicher sein, sondern auch zum jeweiligen Kind und Auto passen.

Von Iris Weiße
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Auch das Anschnallen will geübt sein – denn im Alltag muss es manchmal schnell gehen.
Auch das Anschnallen will geübt sein – denn im Alltag muss es manchmal schnell gehen. © Foto: Adobe Stock

Schnell mal googeln, ein paar Testergebnisse und Rezensionen überfliegen und danach die Kaufentscheidung treffen? Das kann bei der Wahl des richtigen Kindersitzes ins Auge gehen. „Nicht jedes Modell passt zu jedem Kind und in jedes Auto“, erläutert Julia Kull vom Fachgeschäft „Zwergperten“ in Radebeul und empfiehlt eine Beratung inklusive Probesitzen und Probeeinbau ins Auto, sobald es die Corona-Auflagen wieder zulassen. „Wir schauen uns dann genau an, wie das Kind im jeweiligen Modell sitzt. Beispielsweise darf in der Babyschale der Kopf nicht auf die Brust gedrückt werden, weil das zu Atemproblemen führen kann. Bei größeren Kindern muss besonders auf die Gurtführung geachtet werden. Dann gibt es schmale Sitze, die für manche Kinder zu eng sind und andersherum sehr breite Modelle, in denen manche Kinder nicht ausreichend Halt finden“, zählt die Expertin auf. „Auch die Eltern selbst sollten ausgiebig testen, ob sie mit dem jeweiligen System gut zurechtkommen.“

Bestmöglicher Schutz

Der perfekte Kindersitz sollte aber natürlich nicht nur zum Kind und Auto passen, sondern den Nachwuchs im Falle eines Unfalls bestmöglich schützen. Als besonders sicher gelten die Reboarder, also Rückwärts-Sitze. Diese werden entgegen der Fahrtrichtung eingebaut und vermindern das Verletzungsrisiko bei einem Frontalaufprall. Babyschalen werden grundsätzlich so arretiert. Mittlerweile gibt es Reboarder-Modelle für Kinder bis zu sechs Jahren. Manche sind sogar drehbar für ein leichteres Einsteigen.

In die nächste Kategorie

Wenn der Nachwuchs mindestens 100 Zentimeter groß oder 15 Kilogramm schwer ist, kann in die nächste Kategorie gewechselt werden. Hier sind die Sitze wieder vorwärts gerichtet. Julia Kull rät jedoch erst ab einem Alter von etwa vier Jahren dazu, auch wenn das Kind schon vorher allein sitzen kann: „Das Kind braucht auch die geistige Reife um zu verstehen, dass es mit den Gurten nicht spielen und ruhig sitzen soll. Außerdem können Jüngere ihren Kopf bei einem Unfall nur unzureichend halten und haben ein höheres Verletzungsrisiko.“ Manche Sitzerhöhungen ohne Rückenlehne sind zwar ab dieser Größe erlaubt (Herstellerangaben beachten), bieten aber wenig Sicherheit: Bei einem Crashtest der Stiftung Warentest mit seitlichen Aufprall schlug der Kopf des Dummys ungebremst gegen die Tür. Deshalb sollte man auch in dieser Kategorie auf eine Rückenlehne mit Seitenschutz am Oberkörper und am Kopf achten.