Merken

Wo einst ein gefräßiger Drache hauste

Eine kurze Wanderung führt zur Pillnitzer Ruine, zur Meixmühle und durch den Friedrichsgrund.

Von Birgit Hilbig
 2 Min.
Teilen
Folgen
Geheimnisvolle Gemäuer beflügeln die Fantasie.
Geheimnisvolle Gemäuer beflügeln die Fantasie. © Foto: Manuela Putzke

Zwar stammen die Mauern über Pillnitz nicht von einer wirklichen Burg, doch das tut der kindlichen Fantasie keinen Abbruch. Wie schon zu ihrer Entstehungszeit Ende des 18. Jahrhunderts ist die künstliche Ruine ein beliebtes Wanderziel – und für die heutigen Kleinen eine willkommene Gelegenheit, sich mal als Ritter oder Burgfräulein zu fühlen. Immerhin stand an dieser Stelle einst eine mittelalterliche Wehranlage. Und König Friedrich August III., der die Ruine errichten ließ, soll mit seinem Hofstaat hier zumindest gespeist haben. Erst kürzlich wurden die Gemäuer umfassend saniert und mit einem offiziellen Aussichtspunkt versehen.

Über den Bergrücken

Wer das „Burgleben“ und den weiten Blick ausreichend genossen hat, kann auf dem Kanalweg über den Bergrücken zur Meixmühle wandern – schließlich bleibt auch ein echter Ritter nicht sein Leben lang zu Hause. Findige Eltern stellen ein paar passende Aufgaben und sorgen dafür, dass auf dem kurzen Weg kleine „Abenteuer“ zu bestehen sind. Die 1403 erstmals erwähnte Mühle ist im Gegensatz zur Ruine echt und seit dem 19. Jahrhundert ebenfalls Ausflugsziel; noch heute kann man sich dort für die nächsten Erlebnisse stärken. Und das Beste: Auf ihrem Gelände steht die geheimnisvolle „Drachenburg“.

In grauer Vorzeit

Sie erinnert an die Sage vom Drachen Meix, der in grauer Vorzeit im Friedrichs- oder Meixgrund gehaust und alljährlich eine Jungfrau gefordert haben soll. Auch die Tochter des Müllers geriet auf den „Speisezettel“ des gefräßigen Ungeheuers – doch ein tapferer Müllerbursche konnte den Drachen töten und das Mädchen retten. Deshalb wird man ihn im idyllischen Friedrichsgrund wohl nicht mehr finden, oder gibt es vielleicht doch noch eine Spur?
Am munter plätschernden Bach lässt es sich aber auch so abwechslungsreich laufen und spielen. Immer wieder überquert der Weg kleine Steinbrücken, die sich perfekt in die Landschaft einfügen; mehrere Bänke bieten Gelegenheit zur Rast. Gerade im Sommer verheißen das dichte Blätterdach und die Nähe des kühlenden Wassers willkommene Erfrischung. Noch dazu geht es sanft bergab – ein wahrlich entspannter Rückweg nach Pillnitz.