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Farbe im Brunnen und teure Späße

Immer wieder werden die Brunnen am Albertplatz verunreinigt. Die Stadt ist machtlos.

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Von Kathrin Kupka-Hahn

Brunnen prägen schon seit dem 15. Jahrhundert das Stadtbild Dresdens. Rund 300 gibt es im gesamten Stadtgebiet. Zu den bekanntesten gehören die beiden Zwillinge am Albertplatz: „Stille Wasser“ und „Stürmische Wogen“. Doch immer wieder werden diese beiden verunreinigt.

Während sich die Farbe im Brunnen „Stille Wasser“ (l.) selbst zersetzt, muss Schaum aufwendig entfernt werden. Foto: E. Münch
Während sich die Farbe im Brunnen „Stille Wasser“ (l.) selbst zersetzt, muss Schaum aufwendig entfernt werden. Foto: E. Münch

Erst am Himmelfahrtstag schütteten Unbekannte fluoreszierende Farbe ins Wasser des Brunnens „Stille Wasser“. Da sich die Farbe von selbst abbaute, musste die Stadt nicht eingreifen und auch das Wasser nicht auswechseln. Ganz anders sah es jedoch im Sommer 2009 aus. Damals hatte ein Student versucht, seine Wäsche in dem Brunnen „Stille Wasser“ zu waschen. Dabei ließ er Flüssigwaschmittel in den Brunnen laufen. Da das Wasser von Pumpen umgewälzt wird, bildeten sich rasch Schaumberge.

Weder die herbeigerufene Polizei noch die Feuerwehr konnte etwas gegen den Schaumteppich tun. Schließlich saugten und schöpften Mitarbeiter der Stadt den Schaum ab. Die nächste größere Aktion gab es im Juli 2011. Erneut wurde der Brunnen mit einer schäumenden Flüssigkeit versetzt. Diesmal handelte es sich jedoch um große Mengen Spülmittel. Meterhohe Schaumberge bildeten sich. Kinder und Erwachsene spielten darin. Schaumfetzen flogen bis auf die umliegenden Straßen am Albertplatz.

Das Wasser des Brunnens wurde daraufhin abgelassen und die Brunnenschale mit Hochdruckreinigern gründlich gesäubert. Die Reinigung kostete damals rund 500 Euro. Tagelang war der Brunnen nicht in Betrieb. Umso ärgerlicher war es für die Stadtverwaltung, dass bereits zwei Tage später der Zwillingsbrunnen „Stürmische Wogen“ ebenfalls mit Spülmittel versetzt wurde.

Bislang führt die Stadt keine Statistik über die Schadensfälle an Brunnen in der Stadt. Es sind zu wenige. Lediglich im Ortsamtsbereich Neustadt gibt es zwei bis drei Anschläge pro Jahr, teilt Detlef Thiel mit, Leiter des Amtes für Stadtgrün und Abfallwirtschaft. Dabei handelt es sich meistens um Schaumanschläge. Vereinzelt kommen auch welche mit Farbe vor.

Bei leichten Attacken ist Abhilfe durch chemische Mittel möglich. Ansonsten muss das Wasser getauscht werden. Bei den beiden Brunnen am Albertplatz sind das jeweils 70 Kubikmeter. Zudem haben dort zwei Mitarbeiter jeweils acht Stunden mit Reinigungsarbeiten zu tun. Außerdem werden Pumpen und Düsen beschädigt und es treten Ablagerungen an den Brunnenplastiken auf.

Die Brunnen der Stadt werden nicht gezielt überwacht, können an zentralen Orten wie am Albertplatz aber durchaus von anderen Kameras mit erfasst werden.