Dresden. Der aus Sachsen stammende stellvertretende FDP-Chef Holger Zastrow will sich beim Bundesparteitag an diesem Wochenende ausschließlich um einen der drei Stellvertreterposten bewerben. Eine Kandidatur für einen Platz als Beisitzer schloss Zastrow im Gespräch mit der dpa aus. Er wolle seinen Platz als dritter Stellvertreter verteidigen. Notfalls sei er auf eine Kampfkandidatur gegen Birgit Homburger aus Baden-Württemberg eingestellt.
„Es ist doch nicht schlimm, wenn es Wettbewerb gibt“, sagte Zastrow, der in Sachsen seit mehr als 13 Jahren FDP-Landesvorsitzender und seit 2004 auch Chef der Landtagsfraktion ist. „Ich kann mir nicht vorstellen, den Platz kampflos zu räumen, nur weil einige große Landesverbände die Präsidiumsplätze für sich beanspruchen.“ Er halte ohnehin nichts von Proporzrechnungen.
Zugleich verwies der 44-Jährige darauf, dass der Osten in der Parteispitze angemessen vertreten sein sollte. „Die ostdeutschen Landesverbände haben in den vergangenen Jahren ihren Teil zum Erfolg der FDP beigetragen und lange einen Stellvertreter oder die Generalsekretärin gestellt.“ In Sachsen regiert seit 2009 eine CDU/FDP-Koalition.
Mit Blick auf das Bundestagswahlprogramm der Liberalen sagte Zastrow, ihm genüge nicht die Aussage, die FDP wolle keine neuen Belastungen für die Bürger und keine Steuererhöhungen. „Das kritisiere ich auch offen.“ Er verlange die klare Aussage, dass es mit der FDP in der Regierung Steuersenkungen geben müsse. „Die Entlastung der berufstätigen Mitte muss weiter ein zentrales Anliegen der Partei sein. Wir sind der Schutzpatron der Berufstätigen und der Steuerzahler. Deshalb können wir uns nicht aus dem Staub machen“, sagte Zastrow. (dpa)