Für Holger Zastrow sind die grünen Flächen rund um die Pieschener Straße die „teuerste Blumenwiese Dresdens“. Dort, zwischen Elbepark und Sparkassenversicherung, gibt es Sonnenblumen zum Selberschneiden und fast ein bisschen Land-idylle. Durchzogen wird das Grün von Straßen mit Laternen und der Straßenbahn. Selbst eine Haltestelle gibt es hier. Mitte der 90er-Jahre wurde das Gelände für umgerechnet rund 35 Millionen Euro erschlossen, wovon die Stadt etwa zehn Millionen Euro gezahlt hat.
„Bevor wir uns auf das Abenteuer der Gründung einer neuen Woba einlassen, sollten wir die Potenziale heben, die hier liegen“, sagt Zastrow. Seine Anfrage an die Stadtverwaltung hat ergeben, dass hier rund 2 500 Wohnungen mit jeweils etwa 80 Quadratmetern Wohnfläche entstehen könnten. Das hänge aber vom Konzept des jeweiligen Investors ab. Und das ist der Haken an der Sache. Die Fläche gehört verschiedenen Eigentümern, aber nicht der Stadt selbst. Wieso diese Besitzer die Flächen bisher brachliegen lassen, ist unklar. Ein Grund könnte das Hochwasser sein. 2009 sei deshalb der Bebauungsplan geändert worden, wonach die Haustechnik bei zukünftigen Gebäuden unterm Dach untergebracht werden muss. Zastrow glaubt, mit Bauherrenstammtischen oder einfachen Informationsschildern den Bau vor Ort vorantreiben zu können. „Natürlich ist das keine 1A-Lage hier an der Verkehrsachse. Und es gibt auch keinen super Blick“, aber „normale“ Wohnungen seien hier trotzdem denkbar. Zur Sondersitzung des Stadtrates am 6. August wird auch das Thema Woba besprochen. Das Geld dafür könne man sich sparen. Zastrow hat noch weitere Flächen in Dresden im Blick. (SZ)