Von Tobias Winzer
Freital. Die Freitaler FDP mischt sich in die Diskussion um die Zukunft der Lederfabrik ein. Wie Stadtrat Lothar Brandau und Ex-Stadtrat Christian Epperlein in einem Statement mitteilen, sollten alle Möglichkeiten für den Erhalt des Industriedenkmals ausgeschöpft werden. Sie verweisen auf die Zuschüsse, die dafür vom Land zu bekommen wären. „Die Fördermittelgeber in den zuständigen sächsischen Ministerien würden sich freuen, wenn sie weiterhin mit an der Freitaler Erfolgsgeschichte schreiben könnten“, heißt es.
Brandau und Epperlein sehen die Lederfabrik als festen Bestandteil des neuen Freitaler Zentrums. „Mit der Planung und Umsetzung der Freitaler City durch einen privaten Investor sind auch Entscheidungen für Zukunftsfähigkeit und Modernität getroffen worden“, schreiben sie zu den Plänen am ehemaligen Sächsischen Wolf. Ausdruck dafür seien erste Vorplanungen mit markanten Bebauungen entlang der Dresdner und Poisentalstraße mit feinteiligen Strukturen, die ein niveauvolles, städtisches Erscheinungsbild ermöglichen. Die Lederfabrik könnte der Verbinder zu angrenzenden Stadtteilen sein. Die ästhetische und deshalb denkmalgeschützte Industriearchitektur der Lederfabrik solle als derartige Brücke genutzt werden. „Die ‚Schlossfassade‘ wäre ‚die‘ Adresse der ‚Neuen Mitte Freital‘.“
Der Stadtrat hatte im Mai entschieden, dass das baufällige Gebäude dem Freistaat zum Kauf angeboten werden soll. Nachdem dieser abgelehnt hat, arbeitet die Rathausspitze nun an einem Abriss des Hauses. Schätzungen zufolge wären für eine einfache Sanierung 8,7 Millionen Euro fällig. Mindestens 3,8 Millionen Euro müsste die Stadt davon selbst tragen. Ein Abriss dagegen würde die Stadt 1,5 Millionen Euro kosten, so die Kalkulation. 2013 hatte die Stadt die Immobilie für etwa 750 000 Euro gekauft.