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Dicke Luft durch Saharastaub

Der Tagesgrenzwert für die Feinstaubbelastung war am Wochenende in Görlitz und Zittau überschritten. Der Grund liegt aber nicht in Afrika.

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Ein Nasa-Satellitenfoto zeigt Wüstenstürme über der Sahara, die Sand vom afrikanischen Kontinent (r) bis zu den Kanarischen Inseln (l) wehen. Doch dieses Mal kam der Staub aus einer anderen Richtung.
Ein Nasa-Satellitenfoto zeigt Wüstenstürme über der Sahara, die Sand vom afrikanischen Kontinent (r) bis zu den Kanarischen Inseln (l) wehen. Doch dieses Mal kam der Staub aus einer anderen Richtung. © Nasa

Saharastaub hat am Freitag und Sonnabend die Feinstaubwerte unter anderem in Görlitz und Zittau über den Grenzwert getrieben. Das teilte das Landesumweltamt Sachsen mit. Am Freitag war der Wert an vier Stationen überschritten. Am Sonnabend an zwölf. Dabei lag Görlitz neben Bautzen mit 60 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft sachsenweit auf dem Spitzenplatz. "Mit dem Wechsel der Windrichtung am Sonntag und dem einsetzenden Regen gingen die Konzentrationen wieder deutlich auf das niedrige Ausgangsniveau der letzten Tage und Wochen zurück", so das Landesumweltamt.

In die Auswertung flossen Infos aus den sogenannten Lidar-Messungen des Instituts für Troposphärenforschung in Leipzig mit ein. Danach ist von einer Mischung aus Saharastaub und Partikeln aus der Biomasseverbrennung auszugehen. Transportiert worden ist der Saharastaub diesmal nicht wie so oft von Marokko über Spanien und Frankreich, sondern aus Griechenland. Auf dem Weg von Südosten nach Deutschland hat er noch weitere Partikel aufgesammelt. Betroffen war nicht nur Sachsen, sondern ganz Süd- und Mitteldeutschland, wie die Karten des Umweltbundesamtes verdeutlichen.

Der Tagesgrenzwert beträgt 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft und darf an maximal 35 Tagen pro Jahr überschritten werden. Voriges Jahr konnten die gesetzlichen Grenzwerte für die Luftqualität in Sachsen eingehalten werden. "Insbesondere an Straßen mit hohem Verkehrsaufkommen hat sich die Luftqualität deutlich verbessert", berichtet das Landesumweltamt. (SZ)

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