Kamenz
Merken

Ferien-Macher legen los

Weil nix los war in Pulsnitz, hat sich eine Initiative gebildet. Mit Brillenbauern, Wölfen und Tennis wird‘s spannend.

Von Reiner Hanke
Teilen
Folgen
Roxana Niemietz (r.) und Jasmin Döge sind das kleine Team von Brillenglanz in Pulsnitz. In den kommenden Sommerferien laden sie Ferienkinder in das Geschäft am Julius-Kühn-Platz ein. Seit zwei Jahren ist Augenoptikermeisterin Roxana Niemietz mit ihrem Ges
Roxana Niemietz (r.) und Jasmin Döge sind das kleine Team von Brillenglanz in Pulsnitz. In den kommenden Sommerferien laden sie Ferienkinder in das Geschäft am Julius-Kühn-Platz ein. Seit zwei Jahren ist Augenoptikermeisterin Roxana Niemietz mit ihrem Ges © Foto: René Plaul

Pulsnitz. Brillen sind ihre Welt. Das kann Augenoptikerin Roxana Niemietz mit Fug und Recht sagen. Und die Leidenschaft, anderen tief in die Augen zu schauen, gibt sie gern weiter. 

So war das auch, als Christoph Semper vom Netzwerk für Kinder- und Jugendarbeit bei ihr vorbei schaute – auf der Suche nach interessanten Ferienangeboten. Die führte den Jugendsozialarbeiter auch in Unternehmen und zu Handwerkern. Ideen waren gefragt. Christoph Semper erinnert sich: Es seien immer mehr Hinweise von Eltern und Kindern gekommen, dass es in Pulsnitz keine Ferienangebote geben würde. Weil nix los sei, bliebe nur der Weg bis nach Dresden. Und das sei doch ganz schön weit. Es sollte doch auch lokal Potenzial geben. Davon war Christoph Semper überzeugt: „Da gibt es mit Sicherheit viele Angebote.“ Die seien nur noch nicht erschlossen. In der Stadt gibt es eine „Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendarbeit Pulsnitz“. Einige der Partner nahmen sich der Sache an und gingen in die Spur. Nach dem Probelauf im Vorjahr, nun zum zweiten Mal.

Roxana Niemietz habe sofort ja gesagt: „Schließlich habe ich selbst ein Kind und kann das gut nachvollziehen. Dann haben wir überlegt, was wir den Kindern bei unserem Ferienangebot zeigen könnten.“ Eine Menge. Sie können eine Brille basteln und schick verzieren und auch mal vor dem Spiegel ein paar aktuelle Modelle probieren. Das bereite auch immer viel Spaß. „Die Kinder sollen auch die Scheu vor Brillen verlieren und sie als ein schönes Accessoire empfinden.“, sagt die Optikermeisterin. Und sie können natürlich auch etwas von der Welt der Optik erfahren. Das sei auch mit ein Anliegen der Ferienaktion, erklärt Christoph Semper, bei interessanten Ferienaktionen hinter die Kulissen von Betrieben zu schauen. Die bekommen die Chance, sich zu präsentieren und finden vielleicht angehende Praktikanten und spätere Azubis. „Den Kindern und Jugendlichen können wir dadurch attraktive, lokale Freizeitangebote bieten“, sagt Christoph Semper.

Flyer für Schulen und Kitas

Bei der Premiere des Ferienkalenders im Vorjahr hatten sich Kindereinrichtungen mit Gruppen und auch Familien angemeldet. In diesem Jahr soll es die zweite Auflage des Pulsnitzer Ferienflyers geben. Der verspricht einen spannenden Sommer. Weil es im Vorjahr eine tolle Sache war, ist die Optikerin wieder mit im Programm. Die Macher des Ferienflyers haben sich nach der Auswertung des Vorjahres entschlossen, in diesem Jahr die zweite Auflage des Ferienangebots zu starten. Das liegt jetzt aktuell vor.

Dabei mischt sich bewährtes mit Neuem. Christoph Semper freut sich, dass es auch einige neue Angebote gibt. Die Ferienmacher sprachen dazu eine Vielzahl von Vereinen, Betrieben, Organisationen an: Am Ende entsteht ein Flyer, „den wir den Schulen und Kitas zur Verfügung stellen“, erklärt Christoph Semper. Für Vereine und Betriebe habe der Flyer noch weitere Vorteile: Sie können neue Mitglieder gewinnen bzw. zur Berufsorientierung, auf sich aufmerksam machen. Wichtig sei den Ferienmachern, dass genügend kostenfreie Aktionen vorgehalten werden, damit auch wirklich jeder teilnehmen könne. Oftmals gebe es mit den Partnern schon langjährige Kooperationen, zum Beispiel durch den Vereinstag, die 48-Stunden-Aktion oder die Fête de la Musique, sodass von einem intensiven Netzwerk in Pulsnitz gesprochen werden könne.

Eine genaue Teilnehmerzahl aus dem Premierenjahr lasse sich gar nicht mehr genau sagen. 20 Ferienangebote waren es damals. Sehr gut sei das Tenniscamp gelaufen, auch die Stippvisite bei der Optikerin. Ein Tanzangebot habe weniger Interesse gefunden. Da sei wohl die große Hitze Schuld gewesen, vermutet der Jugendsozialarbeiter. Diesmal sind es 21 Ferienaktionen an 64 Tagen, dabei zwei ständige Angebote. So können die Mädchen und Jungen über die ganzen Ferien Pfefferkuchen verzieren. Mit der Naturschutzjugend dem Wolf und den Ameisen auf die Spur gehen. Der Pferdehof erwartet die Kinder. Fußball, Tennis, Musical – es ist immer was los. Neu hinzugekommen sind Angebote vom Spielmannszug Pulsnitz, der evangelischen Kirchgemeinde Pulsnitz und vom CV Oberlichtenau. Langeweile sollte also keine in den Sommerferien aufkommen.

Die Optikerinnen Roxana Niemietz und Jasmin Döge sind nun zum zweiten Mal dabei und freuen sich schon auf die Kinder.