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Fernsehen schafft Container ran

Die Gersdorfer Kameraden können sich nun endlich am Gerätehaus umziehen. Hilfe holten sie von außerhalb.

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© Dietmar Thomas

Von Frank Korn

Hartha/ Gersdorf. Wenn die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Gersdorf alarmiert wurden, dann mussten sie bis vor Kurzem erst schnell nach Hause, ehe sie sich am Gerätehaus zum Einsatz einfinden konnten. Der Grund ist so einfach wie traurig: Weil es im Gerätehaus keine Möglichkeiten zum Umziehen gibt, hatten die Kameraden ihre Einsatzkleidung zu Hause. Zumindest dieser Umstand konnte nun behoben werden. Seit August steht ein Container neben dem Gerätehaus, in dem die Einsatzkleidung der Kameraden gelagert wird, und in dem sie sich vor und nach den Einsätzen umziehen können.

„Auf die Lösung mit dem Container sind wir gekommen, weil im Gerätehaus selbst ein Einbau von Umkleideräumen nicht machbar ist. Es steht unter Denkmalschutz“, sagte Ortswehrleiter Robert Prosch. Die Kameraden wandten sich an die Stadt, doch die konnte kurzfristig kein Geld für die Anschaffung eines Containers bereitstellen. „Wir kamen auf die Idee, uns an die Fernsehsendung ‚Mach dich ran‘ zu wenden“, so Prosch. Gesagt, getan, der MDR griff das Problem auf und begab sich auf die Suche nach einem Container. Zwei Firmen wurden von Moderator Mario Richardt angesprochen. Während die eine lediglich einen Rabatt von 20 Prozent einräumte, erbat sich die andere Firma Bedenkzeit. Und tatsächlich eine Woche nach der Sendung, die im April ausgestrahlt wurde, sagte Erik Geidelt, Leiter der Frankenberger Niederlassung der Firma Ela Container, den Gersdorfern zu, einen Container zur Verfügung zu stellen.

Der Container war ein Jahr alt und sollte für einen anderen Einsatz vorbereitet werden. „Wir haben besprochen, wie er ausgestattet werden soll, und waren froh, als er geliefert wurde“, so Robert Prosch. Nun kann solch ein Container nicht ohne Weiteres aufgestellt werden. „Wir haben uns Hilfe bei den Firmen Liebig und Dähne sowie der Agrargenossenschaft Gersdorf geholt. Zudem wurden wir vom Bauhof und unserem Feuerwehrverein unterstützt“, sagte der Ortswehrleiter.

Der Container bringt für die Kameraden einiges an Zeitersparnis. „Wir müssen nicht mehr nach Hause, um unsere Einsatzkleidung zu holen. Dadurch können wir bis zu zwei Minuten eher ausrücken, als das früher der Fall war“, so Prosch.

So groß die Freude über den neuen Umkleideraum auch ist, eine dauerhafte Lösung stellt er nicht dar. Es gibt Pläne, auf dem Gelände des ehemaligen Bauhofes in Gersdorf ein Gerätehaus zu errichten. Dafür haben sich Robert Prosch und seine Kameraden ausgesprochen. „Es muss etwas passieren“, sagen sie. Gemeindewehrleiter René Greif bestätigt diese Pläne. „Das Vorhaben soll mittelfristig umgesetzt werden“, sagte er, ohne dabei eine genaue Zeitspanne nennen zu können. Harthas Bürgermeister Ronald Kunze (parteilos) lobt den Einsatz der Feuerwehrleute. „Wir sind gerade dabei, den Brandschutzbedarfsplan zu aktualisieren. Das neue Gerätehaus in Gersdorf ist ein Bestandteil davon“, so Kunze. Der Bürgermeister bittet aber um Verständnis, dass der Bau kein Schnellschuss werden kann. „Wir müssen die Forderungen der Feuerwehr umsetzen. Deshalb ist es wichtig, dass wir auch die fachliche Kompetenz eines Planungsbüros hinzuholen“, so Kunze. Das alte Gerätehaus könnte durch den Feuerwehrverein genutzt werden, aber noch ist das Zukunftsmusik.