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Ex-Bundestagsabgeordneter Arnold Vaatz zahlt keinen Rundfunkbeitrag

Feudal und reformunfähig: Im Interview mit Ex-Bild-Chef Julian Reichelt begründet CDU-Mitglied Arnold Vaatz seine Ablehnung von ARD und ZDF.

Von Ulrich Wolf
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Der Ex-Bild-Chef Julian Reichelt interviewt Arnold Vaatz zum Thema Rundfunkbeitrag.
Der Ex-Bild-Chef Julian Reichelt interviewt Arnold Vaatz zum Thema Rundfunkbeitrag. ©  Screenshot SZ

Dresden. Der ehemalige Dresdner Bundestagsabgeordnete Arnold Vaatz zahlt keinen Rundfunkbeitrag mehr. Das erklärte er in einem fast 20-minütigem Interview mit Ex-Bild-Chef Julian Reichelt auf dessen YouTube-Kanal "Achtung Reichelt". Das Online-Portal Tag24 hatte zuerst darüber berichtet.

In der Reichelt-Folge "GEZ-Verweigerung aus Gewissensgründen" sagt Vaatz, er habe die Zahlung der Rundfunkbeiträge "seit einiger Zeit eingestellt". Er habe deshalb auch "ein Schreiben eines Gerichtsvollziehers bekommen" sowie die Mitteilung, dass jetzt ein Schufa-Eintrag bei ihm erfolgt sei. Außerdem gebe es die Zuschrift eines Inkassounternehmens, berichtet das 67 Jahre alte CDU-Mitglied in dem Interview.

Anlass seiner Entscheidung sei der Auftritt der Satirikerin Sarah Bosetti im ZDF vor gut einem Jahr gewesen. Diese habe Impfverweigerer pauschal als "Blinddarm" bezeichnet und sich "der Sprache des Dritten Reichs" bedient. Vaatz wertete das in einer Programmbeschwerde als "konkrete Vernichtungsphantasie gegen Menschen aufgrund ihrer politischen Einstellung". Er verlangte den Rücktritt der gesamten ZDF-Führung.

Im Gespräch mit Reichelt legte er nun nach und sagte, der öffentlich-rechtliche Rundfunk sei nicht reformfähig, er hüte "feudale Besitzstände" und sei "hauptverantwortlich für bestimmte Fehlentwicklungen in unserer Gesellschaft".

Vaatz saß bis 2021 für einen der beiden Dresdner Wahlkreise als direkt gewählter Abgeordneter im Bundestag. Während der Wendezeit war er als Bürgerrechtler aktiv. Bereits im Februar 1990 trat der bis dahin Parteilose der CDU bei und wurde für den Erfolg der Partei in Sachsen einer ihrer wichtigsten Wegbereiter.