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MDR retuschiert "Bild"-Logo aus TV-Beitrag

Der Mitteldeutsche Rundfunk hat für den Sachsenspiegel ein Mikrofon der Bild retuschiert. Der Sender entschuldigt sich, doch es ist nicht der erste Fall.

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Der MDR hat ein Bild-Logo aus einem Beitrag retuschiert.
Der MDR hat ein Bild-Logo aus einem Beitrag retuschiert. © dpa/Daniel Kalker

Leipzig. Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) hat für einen retuschierten TV-Beitrag um Entschuldigung gebeten. Der öffentlich-rechtliche Sender strahlte am Donnerstagabend in seinem dritten TV-Programm die Nachrichtensendung "Sachsenspiegel" aus. Darin äußerte sich die Staatsanwaltschaft zum Juwelendiebstahl im Grünen Gewölbe in Dresden vor Medienvertretern, die eine Reihe von Mikrofonen in den Händen hielten. Eines der Mikrofone trug das Logo Bild der gleichnamigen Boulevardmarke - für den TV-Beitrag wurde dieses Logo wegretuschiert, so dass es nicht mehr zu sehen war.

Ein MDR-Sprecher teilte am Freitag mit: "Wir bitten um Entschuldigung! Leider müssen wir bestätigen, dass das Mikrofon in diesem Beitrag verfremdet worden ist." Weiter hieß es von dem Sprecher: "Dieser Einzelfall widerspricht eklatant unseren journalistischen Grundsätzen als öffentlich-rechtliches Medienhaus."

Bereits 2020 Beitrag retuschiert

Tatsächlich handelt es sich nicht um einen Einzelfall. Im Februar 2020 war ebenfalls für einen "Sachsenspiegel"-Beitrag über eine Kundgebung in Dresden das Gesicht des Hitler-Attentäters Georg Elser von einem Transparent entfernt worden. Die Redaktion hatte erklärt, ihre Grafik habe "ein allgemeines Hintergrundbild für die Moderation" erstellen wollen und das Foto so bearbeitet, "dass es in den dafür vorgesehenen Rahmen passe“. Dies sei ohne Rücksprache mit der Redaktion geschehen. „Wir hätten aus redaktioneller Sicht diese Bearbeitung nicht geduldet“, schrieb der MDR damals. „Die Redaktion des ‚Sachsenspiegels‘ bedauert den Vorgang und entschuldigt sich.“

Zum Hergang des aktuellen Falls um das Bild-TV-Mikrofon hieß es weiter, es handele sich um die "individuelle Entscheidung einer einzelnen Person, die den Beitrag redaktionell erstellt" habe. "Sie hat uns versichert, sie hätte es allein aus *ästhetischen Gründen' verändert. Wir werden dies selbstverständlich konsequent intern aufarbeiten."

Der entsprechende Beitrag wurde nach MDR-Angaben auf den eigenen Webseiten und in der Mediathek korrigiert. Der Sprecher kündigte außerdem an, man wolle am Freitagabend in der Sendung Sachsenspiegel für dieses Fehlverhalten auch um Entschuldigung bitten. (SZ/or mit dpa)