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Doku über selbstbestimmten Tod von ehemaligem Dresdner Basketballer Noah Berge

Noah Berge war nach einem schweren Unfall querschnittsgelähmt. Vor fast einem Jahr nahm er sich das Leben - mit professioneller Begleitung.

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Noah Berge war Profi-Basketballer, unter anderem in Dresden und Chemnitz - bis ihn ein Unfall schwer verletzte. Sein Schicksal hat viele Menschen bewegt.
Noah Berge war Profi-Basketballer, unter anderem in Dresden und Chemnitz - bis ihn ein Unfall schwer verletzte. Sein Schicksal hat viele Menschen bewegt. © Philipp Cherubim

Sein schwerer Unfall und seine Entscheidung für einen selbstbestimmten Tod haben viele Menschen bewegt. Die ZDF-Sendung "37 Grad" widmet dem ehemaligen Basketballer Noah Berge, der unter anderem für die Dresden Titans und die Niners Chemnitz auflief, einen 30-minütigen Film.

Noah Berge, der in der Saison 2017/18 für die Titans auflief, war am 4. Oktober 2018 in Jena verunglückt. Seit einem Unfall mit einer Straßenbahn war der Sportler vom Hals abwärts gelähmt. Eine beispiellose Spendenaktion für Noah Berge hatte deutschlandweit für Schlagzeilen gesorgt. Knapp 114.000 Euro sind damals für die Einrichtung einer behindertengerechten Wohnung gespendet worden.

Emotionaler Eintrag auf Instagram

"Beim Duschen oder Waschen brauche ich Unterstützung. Dann werde ich aller vier Stunden kathetert, um die Blase zu entleeren, weil ich noch nicht bereit bin, dauerhaft einen Schlauch aus mir raushängen zu haben", hatte Berge Anfang 2020 über seine Lebensumstände auf Sächsische.de erzählt. Es war eines seiner letzten öffentlichen Interviews.


Am 5. Februar 2022 nahm sich Noah Berge das Leben - mit professioneller Begleitung eines Sterbehilfevereins. Auf Instagram veröffentlichte er einen emotionalen Eintrag. "Danke, für jede einzelne Sekunde, Minute, Stunde, jeden Tag, jede Woche, jeden Monat, jedes Jahr, jedes Jahrzehnt oder auch das ganze Leben", schrieb er.

Freitod genau geplant

Die ZDF-Reportage "Der Tod - die beste Entscheidung meines Lebens" beleuchtet die Wochen vor diesem selbst gewählten Tod. Autorin Tina Soliman sagt gegenüber der Freien Presse über ihren Film: "Mein Kameramann Torsten Lapp und ich lernten Noah Berge erst wenige Wochen vor seinem Tod kennen. Er hat ihn genau geplant, sogar für seine Lieben einen Song komponiert und eingesungen, seine Rede für die Trauerfeier aufgenommen, sein Sterbedatum festgelegt."

Der 30-minütige Film ist am Dienstag ab 22.20 Uhr im ZDF und ab 18 Uhr in der ZDF-Mediathek zu sehen.

Anmerkung der Redaktion: Aufgrund der hohen Nachahmerquote berichten wir in der Regel nicht über das Thema Suizid, außer es erfährt durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit. Wenn Sie selbst unter Stimmungsschwankungen, Depressionen oder Selbstmordgedanken leiden oder Sie jemanden kennen, der daran leidet, können Sie sich bei der Telefonseelsorge helfen lassen. Sie erreichen sie telefonisch unter 0800 1110111 und 0800 1110222 oder im Internet auf www.telefonseelsorge.de. Die Beratung ist anonym und kostenfrei, Anrufe werden nicht auf der Telefonrechnung vermerkt.