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Rassismus-Vorwurf bei den "Simpsons"

Hank Azaria lieh der indischstämmigen Zeichentrickfigur Apu seine Stimme - mit übertriebenem Akzent. Das sorgte für Kritik - und eine neue Regelung.

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Die Simpsons gibt es seit 1989; im deutschen Fernsehen laufen sie auf ProSieben.
Die Simpsons gibt es seit 1989; im deutschen Fernsehen laufen sie auf ProSieben. © www.pixabay.com

London. "Simpsons"-Schöpfer Matt Groening hat das lange Festhalten an weißen Sprechern für nicht-weiße Charaktere in der englischen Original-Version der Serie verteidigt. "Alle unsere Sprecher spielen jeweils Dutzende Charaktere. Es war nie dazu gedacht, jemanden auszuschließen", sagte Groening der BBC-Radiosendung "Newsbeat" (Mittwoch). "Die Zeiten ändern sich, aber ich hatte eigentlich kein Problem damit, wie wir es gemacht haben."

Der US-Sender Fox hatte nach zunehmenden Rassismusvorwürfen angekündigt, dass nicht-weiße Charaktere wie der Ladenbesitzer Apu, der indischer Herkunft ist, nicht mehr von Weißen gesprochen werden. Hank Azaria, ein US-amerikanischer Schauspieler mit griechisch-jüdischen Wurzeln, lieh 30 Jahre Apu seine Stimme - mit übertriebenen Akzent.

Zuletzt war bekanntgeworden, dass der schwarze Schauspieler Kevin Michael Richardson ("American Dad!", "Family Guy") nun die Figur des schwarzen Arzes Dr Hibbert spricht. Hibbert wurde bisher von Harry Shearer gesprochen, der unter anderem auch die Figuren von Mr Burns, Ned Flanders oder Rektor Skinner verkörpert. Apu-Sprecher Hank Azaria leiht auch Barkeeper Moe oder Polizeichef Wiggum seine Stimme.

Groening stellte sich nun hinter die Änderungen. "Engstirnigkeit und Rassismus sind immer noch ein unglaubliches Problem, und es ist gut, endlich mehr Gleichheit und Repräsentation anzustreben." Zugleich betonte er, es sei ihm egal, wenn er angegriffen werde. "Wir ducken nicht vor Fanatikern." Die Serie läuft in Deutschland auf ProSieben. (dpa)